Nach dem eher durchwachsenen “Warpaint” setzte ich die Erwartungen an “Hellbound” nicht gerade hoch. Zu viele Turbulenzen innerhalb der Band hatten BUCKCHERRY zuletzt etwas schwächeln lassen. Doch auf “Hellbound” reißt die Band das Ruder komplett um und segelt mit Volldampf voraus.
Schon jetzt zählt “Hellbound” für mich zu einer der großen Überraschungen im Jahr 2021. Ich hätte niemals mit einer derart starken Platte von BUCKCHERRY gerechnet. Nicht nur, weil mich “Warpaint” etwas enttäuscht zurückließ, es stand generell nicht gut um die Band. Doch mit dieser Platte konzentriert sich die Band voll auf ihre Wurzeln und findet zu alter Stärke zurück. Jene Wurzeln, die mich damals zu der Band hin zogen, sind hier wieder voll vertreten. Ob es der rockig lässige Opener “54321” oder das darauffolgende an beste “Crazy Bitch”-Zeiten erinnernde “So Hott”, die Band startet das Album sehr stark und setzt diese Stärke für die restlichen Tracks fort.
Das Titelstück ist ein cooler Mid-Tempo-Rocker mit anständigem Refrain, der gut ins Ohr geht, genau das,was man von BUCKCHERRY eigentlich gewohnt ist. Für “Gun” wird anschließend die Mundharmonika ausgepackt und die Band suhlt sich ausgiebig in einem Blues-Rhythmus. Wohingegen “No More Lies” sehr modern daher kommt und gekonnt mit Pausen arbeitet. Bei “Here I Come” präsentiert die Band den nächsten Rocker, der schön nach vorne geht, eine Nummer, die live sicherlich noch besser zündet als auf Platte.
Mit “Junk” geht es zurück in den Mid-Tempo Bereich, die Gitarren bauen zunächst eine ruhige und dichte Atmosphäre auf, bevor der Song dann etwas flotter nach vorne geht und eine gute Hookline präsentiert. BUCKCHERRY scheinen stärker denn je. Die erste Ballade folgt mit “Wasting No More Time”, und irgendwie zündet der Song sofort, was auch an der tollen Gesangsleistung von Josh Todd liegt. “The Way” setzt noch einen drauf und ist eine waschechte und wirklich großartige Ballade samt Klavier. Das Album findet mit “Barricade” anschließend einen anständigen Abschluss, der besser nicht sein könnte.
BUCKCHERRY ziehen auf “Hellbound” wirklich alle Register und lassen mächtig die Muskeln spielen. Die genialen Hooklines und Refrains sind zurück und die Band wirkt entschlossener denn je. Josh Todd ist großartig bei Stimme und die Songs sind einfach verdammt gut, “Hellbound” rockt was das Zeug hält, und das wird sicher jeder Fan bestätigen können. Wirklich unerwartet und damit umso schöner. (Pascal)
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 35:57min
Label: Earache / Edel
Veröffentlichungstermin: 25.06.2021
Bewertung Album:
9 / 10