Baest - Necro Sapiens

baest necrosapiensDas letzte Album von BAEST war eine astreine Death-Metal-Walze und läuft noch heute immer mal wieder bei mir, wenn ich Lust auf eine ordentliche Portion Geboller habe. Und dabei war da immer auch noch eine Spur Melodie dabei und das war gut, denn so ein kleines bisschen Melodie hab‘ ich dann schon ganz gerne. Von daher war ich sehr gespannt auf das neue Album der Dänen und habe mir das gleich gesichert.

Wo „Venenum“ sofort mit einem Schlag in die Fresse begann, nimmt man sich auf „Necro Sapiens“ Zeit für ein bedrohlich klingendes, gleichzeitig recht simples Intro. Und auch danach geht es nicht gleich in die Vollen, sondern man nimmt erst mal Anlauf und gibt „Genesis“ jede Menge Zeit, Spannung aufzubauen und sich zu einem ordentlichen Death-Metal-Brett zu wandeln, das für meinen Geschmack aber stellenweise etwas mehr Tempo vertragen könnte und gegen Ende auch durchaus Längen hat.

Da ist der Titeltrack „Necro Sapiens“ doch eine ganz andere Hausnummer. Hier groovt man gleich richtig los und auch wenn man immer mal wieder das Tempo rausnimmt, so ist das Stück doch in seinen schnellen, groovenden Parts am stärksten und auf jeden Fall einer meiner Favoriten auf dem Album.

Schon im Review zum letzten Album hatte ich geschrieben, dass die Band stellenweise an PUNGENT STENCH erinnert, und auch hier habe ich wieder so einen Moment in „Abattoir“, das immer mal hart groovt, auf der anderen Seite aber auch oft sehr abgehackt und sperrig klingt.

Und dann, dann hat man ganz tief in die Death-Metal-Songtitel-Klischeekiste gegriffen. „Goregasm“, „Purification Through Mutilation“, „Meathook Massacre“, „Sea Of Vomit“ - echt jetzt? Da muss ich schon sagen, dass es mir schwer fällt, Songs mit solchen Titeln ernstzunehmen. Vielleicht bin ich ja doch zu alt für den Scheiß?

Es scheint so, denn auch musikalisch kann mich das Album nicht so überzeugen wie das letzte. Wie auch dort schon kritisiert, gehen mir die ständigen Wiederholungen des immer gleichen Gitarrenmotivs irgendwann auf die Nerven und man hat auch einiges an Melodien eingebüßt. Viele der Songs sind hartes, schnelles, kompromissloses Geknüppel. Das ist gut – wenn man auf sowas steht. Mir persönlich ist es dann oft einfach etwas zu viel. Die Drums sind mir zu präsent, stehen zu weit im Vordergrund, steigern sich oft so sehr, dass es beinahe unerträglich wird – und dann reißen BAEST den Karren nochmal rum und legen ein richtig geiles Gitarrenbrett hin, wie z.B. in „Meathook Massacre“.

Dennoch muss ich sagen, dass alles in allem „Necro Sapiens“ etwas unausgegorener als sein Vorgänger wirkt. Aber auch roher, rauer, härter, kompromissloser. Wer das mag, wird sicher seine helle Freude an diesem Album haben. Ich mag es halt lieber einen Ticken melodischer. Aber Fans von BOLT THROWER oder BENEDICTION dürfen hier ruhig mal reinhören, das dürfte was für euch sein. (Anne)

 

Bewertung:

Anne7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:43 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 05.03.2021

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