GARAGEDAYS melden sich für ihre Verhältnisse überraschend schnell zurück. Während zwischen „Passion Of Dirt“ und dem von Flemming Rasmussen produzierten „Here It Comes“ ganze vier Jahre ins Land zogen, benötigte man zum Schreiben und Aufnehmen des Nachfolgers, welcher auf den Namen „Something Black“ hört, dieses Mal nur 2 Jahre. Dieses ist auch das erste Album, das die Band über ihr neues Label El Puerto Records veröffentlicht. Was die Produktion ihrer Scheiben angeht, haben die Österreicher noch nie etwas dem Zufall überlassen und so zeichnet mit Andy LaRoque (KING DIAMOND) ein alter Bekannter erneut als Co-Produzent für Mix und Mastering verantwortlich.
Diesen Job hatte er bereits beim Debüt „Dark And Cold“ (2011) und beim Nachfolger „Passion Of Dirt“ (2014) inne. Doch während „Dark And Cold“ noch stark im Thrash Metal verwurzelt war, zeigten sich GARAGEDAYS auf den folgenden beiden Veröffentlichungen um einiges offener und orientierten sich mehr am Heavy Metal.
Wie ist nun also „Something Black“ ausgefallen?
Der Opener „Back In Line“ beantwortet die Frage unmissverständlich und direkt. Hier bieten einem GARAGEDAYS schnörkellosen und harten Metal, der einen direkt an MOTÖRHEAD denken lässt. Auch der Gesang von Marco Kern erinnert hier an einen etwas melodischer zu Werke gehenden Lemmy. Dieser wäre sicher stolz auf einen solchen Song gewesen. Danach folgt unmittelbar der Titelsong. Dieser ist nicht nur von der textlichen Ausrichtung recht düster geraten. Hier muss man einmal das Spiel von Schlagzeuger Matthias Mai hervorheben, der die Nummer gnadenlos nach vorne trommelt. Das Stück könnte ich mir auch gut auf dem einen oder anderen Rundling aus dem Hause ACCEPT vorstellen. Doch GARAGEDAYS belassen es nicht nur bei diesen beiden wirklich starken Songs, sondern setzen mit dem stampfenden „And Again“ direkt einen drauf. Ein Einstieg nach Maß.
Wenn Marco Kern (Gesang, Gitarre), Dominik Eder (Bass), Rene Auer (Leadgitarre) und Matthias Mai (Schlagzeug) etwas richtig gut können, dann Balladen. Mit „My Own Way“ zeigen sie das hier erneut recht deutlich. Doch der Höhepunkt kommt erst noch. Und dieser hört hier meiner Meinung ganz eindeutig auf den Namen „To My Soul“. Ja, der Song ist eine akustische Ballade also alles andere als heavy. An Intensität ist das Lied allerdings kaum zu überbieten. Wozu auch der emotionale Gesang Kerns beiträgt.
„Something Black“ ist musikalisch und textlich um einiges düsterer als „Here It Comes“ ausgefallen, auch weil es hier sehr stark um innere Dämonen und seelische Abgründe geht und es dauert bis zur vorletzten Nummer „New Home“ bis GARAGEDAYS dann doch noch den Thrash Metal aus dem Sack lassen, doch es ist auch die bisher abwechslungsreichste Scheibe der Band. Über die Produktion braucht man hier eh keine Worte zu verlieren. (Matthias)
Bewertung:
8,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:59 min
Label: El Puerto Records
Veröffentlichungstermin: 13.11.2020