DISSORTED veröffentlichten ihr Debüt „The Final Divide“ bereits am 25.10.2019. Warum wir den Link zum Download erst circa sechs Monate später erhielten, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Ich habe nun natürlich lange überlegt, ob es, fast sieben Monate nach der Veröffentlichung, überhaupt noch Sinn macht, das Album zu besprechen. Nach mehrmaligem Hören von „The Final Divide“ kann ich diese Frage jedoch nur mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten. Im Nachhinein betrachtet, muss man das verspätete Review sogar als Glücksfall für die, ursprünglich aus Bad Reichenhall stammende und mittlerweile in München ansässige, Band ansehen.
2019 wäre „The Final Divide“ sicher in der Masse der guten bis sehr guten Thrash Metal Scheiben untergegangen. Was in diesem Falle eine echte Schande gewesen wäre. Doch der Reihe nach. Eines muss man, geht es um DISSORTED, gleich von Anfang an sagen. „The Final Divide“ ist zwar das Debüt der Bayern, um Newcomer handelt es sich hier aber nicht. Gegründet wurde die Melodic Thrash Metal Kapelle nämlich bereits 2004. Und irgendwie kam mir der Name DISSORTED auch bekannt vor.
Also mal die CD-Sammlung durchgegangen, und siehe da, ich bin tatsächlich Besitzer von „I“, der 2014 veröffentlichten, ersten EP der Jungs. Doch nach mehreren Jahren, ohne Veröffentlichung, kann man eine Band schon einmal aus den Augen verlieren. Nun aber zur nicht mehr ganz so aktuellen Scheibe.
DISSORTED geben auf Facebook Gruppen wie EXODUS, KREATOR, TESTAMENT und MEGADETH aber auch ICED EARTH als Einflüsse an. Was den Thrash Metal angeht, kann man also von den „üblichen Verdächtigen“ sprechen. Ein wenig ungewöhnlich ist der Einfluss von ICED EARTH.
Aber bereits mit der ersten Nummer „Aggressor / Perfector“ wird klar, dass die Genannten wirklich ihre Spuren in der Musik von DISSORTED hinterlassen haben. Vor allem Sänger Mirco klingt hier als würden Rob Dukes (GENERATION KILL, ex-EXODUS) und Chuck Billy von TESTAMENT ein Duett singen. Doch schon beim folgenden „Deserter (Age Of The Wolf)“, welches gleichzeitig auch die stärkste Nummer auf „The Final Divide“ ist, fällt auf, dass der Sänger noch mehr auf Lager hat. So wechselt er hier von fiesem Gebell zum Klargesang, der auch von Matt Barlow (ex-ICED EARTH) stammen könnte.
Der Rest der insgesamt 10 Stücke besticht ebenso durch Abwechslung, hervorragende Arbeit der Instrumentalfraktion und den wirklich sehr guten Gesang. DISSORTED werde ich zukünftig definitiv nicht mehr aus den Augen verlieren! (Matthias)
Bewertung:
8,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:21 min
Label: MDD Records/Black Sunset
Veröffentlichungstermin: 25.10.2019