The Wild! - Still Believe In Rock And Roll

thewild stillbelieveinrocknrollEs ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie viele Bands sich dem schlichten und ehrlichen Rock n Roll verschrieben haben, ein Genre, bei dem die wahren Helden wie AC/DC oder ROSE TATTOO bereits alles gesagt haben, was es zu sagen gibt. Auf den ersten Blick tendieren auch THE WILD! aus Vancouver mit mindestens einem Auge nach Australien und den eben genannten Bands, mit dem zweiten Auge blickt man dann aber auch nach Skandinavien (BACKYARD BABIES zum Beispiel). Und eigentlich müsste man der Band jetzt noch ein drittes Auge aufmalen, denn der Rock n Roll der Band hat zu guter Letzt auch noch einen nicht zu unterschätzenden Sleaze Rock Anteil.

Das ist alles in allem dann sogar spannender als man das ursprünglich erwartet hat, klar ein Albumtitel wie „Still Believe In Rock And Roll“ klingt konsensfähig, irgendwie aber auch nach ausgelutscht und schon tausend Mal gehört.
Vermutlich sind es bei dieser Band die Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Da hätten wir zum einen den Sänger Dylan Villain, der zwar einen gewissen Rotz in der Stimme hat, als Sänger aber noch mehr zu bieten hat, so dass die Songs auch mal catchy und melodisch werden können. Die Stimmlage mag definitiv anders sein, aber für mich fühlt sich das so an wie es bei Sebastian Bach und den ersten beiden SKID ROW Scheiben war.
Der zweite Faktor, mit dem die Band punkten kann, ist eben die variable musikalische Ausrichtung, die wenig Anlass für Kritik und auch wenig Platz für Langeweile lässt. Im direkten Vergleich zu einer Band wie AIRBOURNE ziehen die Kanadier zwar den Kürzeren, denn die haben auf jeder Platte so zwei bis drei Songs, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Bei THE WILD! fällt nichts durch das Qualitätsraster durch, ich gehe aber trotzdem mal fest davon aus, dass ich mich in 12 Monaten nur noch an das Titelstück werde erinnern können.

Und genau das ist dann auch der Punkt, an dem sich die Linie zwischen „gut“ und „sehr gut“ entlang zieht, THE WILD! sind eine gute Band, die Authentizität scheint auch zu passen, wenn man aber in diesem engen Genre in den Olymp möchte, dann braucht man bessere Songs und vielleicht auch etwas mehr Mut, den die Band ansatzweise im Albumabschluss „Gasoline“ beweist.

So landen wir dann am Ende bei 7,5 Punkten, das ist mehr als ich anfangs aufgrund des vorhersehbaren Albumtitels erwartet hatte, irgendwie dann aber auch weniger als die Band drauf hat. Vielleicht ändert sich meine Meinung im Laufe des Jahres nach einem Clubkonzert der Truppe aus Kanada. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 37:55 min
Label: eOne/SPV
Veröffentlichungstermin: 20.03.2020

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