PHANTOM, ist eine neue Truppe aus Guadalajara, Mexiko, die räudigen Thrash Metal der alten Schule spielen. Ihr gerade erschienener Longplayer „Tyrants Of Wrath“ ist ein ordentliches Brett geworden über das wir mit JC, seines Zeichens Gitarrist und Vokalist der Phantome, reden möchten.
Ralf: Reden wir über die Anfänge von PHANTOM. Wer hatte die Idee, eine Band zu gründen?
JC: Ich hatte die Idee, die Band zu gründen. Das geschah ungefähr 2021, als wir noch in der Pandemie steckten. Ich mochte bereits Metal, es gab nicht viel zu tun. Ich fing an, Sachen auf meiner Gitarre zu schreiben, die ersten Logos zu zeichnen und die ersten Mitglieder einzuladen. Aber erst nach dem Ende des Lockdowns kamen wir endlich zum Proben zusammen. Unsere erste Probe war am 28. November 2021, mit mir an Gitarre und Gesang, Gael Rodríguez am Schlagzeug und Marco Uriel am Bass. Der Bassist hielt jedoch nur eine Probe durch. Später, im Februar 2022, hatten wir die erste vollständige Besetzung mit Harel Olguín an der Gitarre und einem Typen namens Sael am Bass. Diese Besetzung hat sich bis heute geändert und die aktuelle Phantom-Besetzung im Jahr 2025 besteht aus mir, Harel, JP Alatorre am Schlagzeug und Raír Tavizon am Bass.
Ralf: Ihr seid nicht die einzige Band mit dem Namen PHANTOM? Warum habt ihr euch überhaupt für diesen Namen entschieden?
JC: Weil es uns eigentlich egal war. Wir hatten schon eine Idee und wollten sie nicht für ein paar DJs mit diesem Namen und eine inaktive Power Metal Band von vor Jahren ändern. Außerdem gibt es vielleicht Tausende von Bands mit diesem Namen, genau wie es Tausende von SLAYERN, VOIDS, DEATHS, GHOSTS usw. gibt, verstehst du? (Ähm, nö? - Ralf) Es ist also wirklich eine sehr zweideutige und oberflächliche Sache. Ich denke auch, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt sagen können, dass wir trotz unserer kurzen Karriere in weniger als fünf Jahren mehr erreicht haben als jede andere Band mit diesem Namen. Wir sind also die Usurpatoren des Throns, PHANTOM gehört uns.
Ralf: Ihr habt ein Debütalbum und dann die EP veröffentlicht, richtig? Wie waren die Reaktionen?
JC: „Killer“ war der Anfang vom Ende und hat die Leute erst richtig neugierig gemacht und sie auf unsere Musik aufmerksam gemacht. Unser Debütalbum war der erste Funke, aber nach der EP „Transylvanian Nightmare“ waren die Vinyl-, CD- und Kassettenauflagen beider Veröffentlichungen ausverkauft, und viele Leute erkannten uns.
Ralf: Wie liefen die Aufnahmen in den Nehtron Studios in Mexiko?
JC: Also, die Nehtron Studios sind eigentlich mein Zuhause. Der Typ, der Nehtron betreibt, Hector, nimmt seine Ausrüstung einfach überallhin mit. Es ist ein mobiles Studio, aber es funktioniert. Sehr gute Erfahrung. Wir haben einen ganzen Raum als Studio umgebaut und nehmen dort auf. Wir stellen Schlagzeug, Mikrofone, Verstärker, Aufnahmegeräte usw. auf und sind startklar.
Ralf: PHANTOM haben nun einen Vertrag mit dem besten Metal-Label der Welt. Wie seid ihr mit High Roller Records in Kontakt gekommen?
JC: High Roller hat uns zuerst kontaktiert! Ihnen gefiel die „Transylvanian Nightmare“ EP, die wir letztes Jahr veröffentlicht haben, und sie boten uns an, uns unter Vertrag zu nehmen. Das geschah ungefähr im Sommer 2024.
Ralf: Das neue Album „Tyrants Of Wrath“ ist eine Mischung aus Thrash Metal, traditionellem Metal und Black Thrash. Wer oder was sind deine Haupteinflüsse?
JC: Ja das ist richtig, wir versuchen, alles Old-School-mäßige auf diesem Album zu mischen. Zu unseren Einflüssen zählen unter anderem RAZOR, VENOM, SLAYER, MERCILESS, MORBID, MANILLA ROAD, IRON MAIDEN, GOTHAM CITY, OMEN, KREATOR, DESTRUCTION, SODOM UND SABBAT (JPN).
Ralf: Der Song „Nimbus“ ist anders. Was ist die Geschichte dahinter?
JC: Es ist ein Lied, das ich für meinen Großvater Jorge García geschrieben habe, nachdem er 2022 verstorben war. Er sagte mir immer, ich solle ein Lied „Nimbus“ nennen, also tat ich das, etwas spät, aber am Ende habe ich es getan und zwar für ihn. Es ist ein eher traditioneller Heavy-Metal-Song, weil wir viele Einflüsse aus dem Traditionell-/NWOBHM-Metal haben.
Ralf: Erzähl mir bitte etwas über die mexikanische Metalszene, insbesondere in deiner Heimatstadt. Ist traditioneller Metal oder Thrash dort beliebt?
JC: Mexiko hat eine große Szene mit vielen aktiven Bands, aber es ist seltsam, weil es überhaupt keine wirklich einheitliche Szene ist. Es gibt jede Menge Drama und Blödsinn, weißt du? Jede Menge lächerliche Kämpfe.
In unserer Stadt sind wir, würde ich sagen, eine der wenigen traditionellen/Thrash-Metal-Bands. Es gibt eher „moderne“ Bands, Punks, Grindcore oder außerhalb des Metals. Die Stadt ist voller Indie-Kids und -Bands (ich kann sie nicht ausstehen ).
Ralf: Ihr werdet mit EVICULT durch Europa touren. Seit ihrschon aufgeregt? Was bedeutet es dir, die Alte Welt zu besuchen, und hast du eine Verbindung zu Deutschland?
JC: Natürlich sind wir aufgeregt! Es wird unsere erste Europatournee und wir werden die alte Welt in Grund und Boden reißen. Unzählige Leute haben uns schon seit einer ganzen Weile gebeten, dort zu spielen, und jetzt können wir endlich kommen. Wir werden auf einigen mittelgroßen Bühnen und in verschiedenen Veranstaltungsorten spielen und auch auf einigen Wahnsinnsfestivals wie Keep It True Rising, Thrash Nightmare und Full Metal Holiday auf Mallorca, einem von Wacken organisierten Festival.
Ralf: Wer oder was hat dich damals mit dem Metal-Virus infiziert?
JC: Meine Familie, viele Verwandte stehen auf Metal, mein Vater, mein Opa, meine Onkel usw., also kommt es daher.
Ralf: Any last words to our readers?
JC: HEED THE IRON LAW, Verpasst nicht unsere neueste Veröffentlichung, „Tyrants Of Wrath“, und lest Neckbreaker.de or die!
Bildquelle: Band