Darauf bieten die Jungs aus Bergisch Gladbach das, was man von ihnen erwartet bzw. die Fans hören wollen. Und das ist auch gut so, denn sie zelebrieren angeschwärzten Thrash Metal regelrecht. Der Titeltrack eröffnet den Reigen und zeigt auch direkt, wo der Hammer hängt. Infernalisches Geriffe gepaart mit einem simplen, aber wirksamen Refrain. "The Fever´s Tide" wartet mit einem mächtigen Refrain auf, lässt aber gleichzeitig die Heavy Metal-Wurzeln durchschimmern. Diverse Gitarrenmelodien entstammen nämlich dem klassischen Schwermetall. Das mächtige und gleichzeitig unheilvolle Instrumental "Farewell, Fade Away" gefällt mit melodischen Gitarrenleads, nur um dann in das pfeilschnelle "Collector Of Worlds" überzugehen. Die Jungs schaffen es, ihre Hassbatzen einprägsam zu gestalten. Das gelingt ihnen durch auflockernde, oft auch schwere Midtempo-Passagen und, einem ansprechenden Einsatz der Leadgitarre und eingängigen Refrains. Wer denkt, dadurch würden KETZER etwas an Härte oder Intensität verlieren, der irrt gewaltig. Die Durchschlagskraft der Platte ist enorm.
Die junge Truppe aus Nordrhein-Westfalen schafft es, mit ihrem zweiten Longplayer, eine jederzeit überzeugende Black/Thrash-Kombo zu sein und ihren Gesamtsound trotzdem nicht zu einseitig zu gestalten. Ein gutes Gespür für Melodien, knackige Riffs, fiese Vocals und eine gewisse düstere Erhabenheit machen Lust auf mehr. Die Produktion fällt passend räudig aus, klingt aber niemals nach Proberaum-Demoaufnahme. Genügend Abwechslung im Songwriting und eine apokalyptische Grundstimmung machen "Endzeit Metropolis" zu einem Leckerbissen für alle Freunde des (angeschwärzten) Thrash Metals. (Kevin)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 37:58 min.
Label: Iron Bonehead Productions
Veröffentlichungstermin: Februar 2012