The Devil´s Blood - The Thousandfold Epicentre

Mehrfach-Wertung der Redaktion

thedevilsblood_TheThousandfoldEpicentreSatansanbeter? Ekelerregende Tierschänder? Oder einfach nur geisteskranke Holländer? Solche und andere Titulierungen dürfen sich THE DEVIL'S BLOOD sicherlich öfter mal anhören. Von anderen werden sie jedoch wiederum abgöttisch verehrt. Kalt lassen sie anscheinend niemanden wirklich. Ihr erster Longplayer "The Time Of No Time Evermore" schlug große Wellen und ermöglichte ihnen sogar 2010 das Rock Hard Festival zu headlinen. Jetzt kredenzen uns die Okkult-Rocker mit "The Thousandfold Epicentre" den von vielen Fans heiß ersehnten Nachfolger. Wollen wir doch mal sehen, ob das wirklich Hexenzauber ist, oder doch nur eine übermäßig heiß gekochte Suppe.

Die Scheibe startet wie zu erwarten mit einem etwas Großes ankündigendem Intro, gefolgt vom vielschichtigen "On The Wings Of Gloria". Das Leitmotiv ist ein eher leichtfüßiges Rock-Riff, doch durch den Einsatz eines Pianos und diverser Spielereien an der Sechssaitigen wird alles gleich um einiges "abgehobener". Während die Instrumentierung vom eher kurz und knackig gehaltenen "Die The Death" ziemlich klassisch gehalten ist, fällt die von Sängerin Farida im Refrain geträllerte "Lalala"-Kindermelodie negativ ins Gewicht. Das mit einem tanzbaren (!), aber etwas zu langen Zwischenpart ausgestattete "Cruel Lover" hat neben seinem treibenden Rhythmus auch eine kräftige Bombast-Rock-Schlagseite und gefällt ganz gut. Einziger Minuspunkt ist, dass in besagtem Part einfach zu wenig passiert.

Ganz im Gegensatz zu "She" welches direkt mit genialen Leadgitarren losfetzt und einen sofort packt. Auch die geilen Gitarrenlicks im hypnotisierenden Refrain sind hervorragend und zeugen vom spielerischen sowie songwriterischen Talent der Gruppe. Der Titeltrack hat ebenso einiges zu bieten: krachendes Riffing, tolle Gitarrensoli und eine enorme Melodienvielfalt. Da THE DEVIL'S BLOOD drei (!) Gitarristen am Start haben, lassen sich die Gitarrenmelodie-Feuerwerke auch live umsetzen. Von der mächtigen Gitarrenwand und dem erstaunlichen Können an der Sechssaitigen konnte ich mich bei ihrem Headliner-Auftritt auf dem sechsten Hammer Of Doom am letzten Oktoberwochenende selbst überzeugen.

Zusammenfassend bestätigt sich mein Eindruck, den ich bereits auf dem Hammer Of Doom Festival hatte: der Kreativkopf und Gitarrist Selim haut stellenweise geniale Kompositionen raus, jedoch überzeugt nicht alles auf Dauer. Viele Songparts sind hervorragend in Ihrer Ausarbeitung. Oft werden klassische Motive mit NWOBHM-Gitarren und Classic Rock-Riffs gepaart, Bombast gekonnt mit düsterer, bedrohlicher, oder auch psychedelischer Atmosphäre kombiniert. Aber diese Mischung funktioniert leider nicht immer. Zu oft sind in den überlangen Titeln diverse Durchhänger zu finden. Außerdem bin ich der Meinung, dass ein guter männlicher Sänger an manchen Stellen mehr aus den Songs hätte rausholen können. Farida macht ihre Arbeit nicht schlecht, aber ab und zu fehlt das gewisse Etwas, welches dem Hörer zu einem "Aha-Erlebnis" verhilft. Wenn sich jemand also für experimentellen Classic Rock mit ausufernden und unkonventionellen Arrangements interessiert, sollte er sich "The Thousandfold Epicentre" anhören. (Kevin)

 

Bewertung: 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 73:56 min
Label: Ván Records / Soulfood
Veröffentlichungstermin: 11.11.2011

Wertung der Redaktion
Brix Bernie Anne Maik Jochen Rainer Jannick
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