Geduldig und mit uhrwerkartiger Präzision schleicht sich der Schlagzeuger durch die Lieder. Untermalt von den Tönen, die der Basser ab und zu von sich gibt, erfüllt die Rhythmussektion von BLACK WREATH alle Doom Metal Faktoren im Alleingang.
Nicht ganz so langsam, dafür aber umso minimalistischer setzt sich der Gitarrist in Szene. Treibende Läufe, die immer wieder wiederholt werden und sich wie eine Walze durch die Lieder bewegen, dominieren sein Spiel. Nur in sehr kurzen Zwischenstücken wird das Konzept des Gitarristen geändert, indem er dort Keyboardeinschübe begleitet. Diese Einschübe wurden glücklicherweise gerade so gestaltet, dass sie nicht penetrant wirken, sondern sich nahtlos in das akustische Gesamtkonzept eingliedern.
Der Gesang ist zwar nur sehr selten zu hören, dafür aber immer passend. Der Sänger hat ein gewaltiges Stimmvolumen, das er, wo er kann, auch vollkommen ausschöpft. Tief, kreischend und grölend bahnt er den Vocals ihren Weg durch die Gehörgänge des Hörers.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Jungs von BLACK WREATH schwarzmetallischen Doom Metal machen, und zwar so wie er sein soll: niederschmetternd, bedrückend und finster. Was bei Doom Metal jedoch immer ein kleines Problem darstellt ist die Schwelle zwischen hypnotischer und langweiliger Songkonzeption. Jedes Lied auf „A Pyre of Lost Dreams“ dauert fast eine viertel Stunde, was, kombiniert mit der Monotonie, mit der Zeit sehr fade wirken kann. Aber das dürfte einen wahren Doom Metaller nicht stören.
„A Pyre of Lost Dreams“ ist auf jeden Fall ein gutes Debüt, das Lust auf mehr macht. Besonders Doom/Black Metal Freunden, denen der Doom/Black Metal aus Dänemark bis jetzt immer zu niederdrückend war, dürfte BLACK WREATH gefallen. Diese Band ist zwar lange nicht so depressiv und lebensverneinend wie NORTT oder MAKE A CHANGE… KILL YOURSELF, dafür aber mindestens genauso finster. (Jannick)
Bewertung: 6,5 / 10
Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 50:30
Label: Head Not Found Records
Veröffentlichungstermin: 16.11.2009