Danny Vaughn - Traveller

Welcher Musiker behauptet dies nicht, wenn er ein neues Album veröffentlicht? Danny Vaughn sagt schließlich von seinem aktuellen Machwerk „Traveller“, es sei „das beste Album seiner Karriere“.
Immerhin hat der seinerzeit mit WAYSTED und TYKETTO eher mäßig erfolgreiche Danny für sein aktuelles Projekt eine illustre Schar Musiker gewinnen können – unter anderem verdrischt PARADISE LOST-Drummer Lee Morris hier die Felle – und Steve McKenna von TEN bedient den Bass.
Ein gewisser Tony Marshall (nein, NICHT der Schlagerfuzzi mit der Schamhaarfrisur) tut sein Quentchen an der Gitarre dazu, damit „Traveller“ das hält, was Vaughn verspricht. Betont gelassen geht Danny Vaughn mit dem Opener „Miracle Days“ das Album an – ein ausgedehntes tribalmäßiges Intro mündet schließlich in besten handfesten Melodic Rock á la JOURNEY. Auch wenn Mr Vaughn zwischenzeitlich die Stilrichtungen ein wenig variiert – so tönt „Badlands Rain“ zunächst ein wenig countrylastig und später einfach rotzig-rockig, der Titeltrack „Traveller“ entpuppt sich als erstklassige, sich ab und an aufbäumende Vorzeigeballade – ist nach dem Opener bereits die Marschrichtung klar.
Nicht ganz so knackig wie seinerzeit mit TYKETTO, aber angenehm flotter Rock, der sich sofort im Ohr einnistet und einfach gut hörbar ist. Dazu kommt selbstverständlich eine äußerst eindringliche Stimme – Danny Vaughn steckt einen Großteil der Genre-Konkurrenz locker in die Tasche. Insbesondere die Powerballade „Restless Blood“ überzeugt mit einer Menge Drive und gänsehautverdächtigen Gesangslinien.

Die Halb-Akustik-Nummer „That´s What She Says“ kann den Anschluss an das hohe Niveau nicht ganz finden, dafür trumpft die Ballade „The Touch Of Your Hand“ erneut mit durchdachtem Songwriting und genialer stimmlicher Leistung auf.

Mit „Lifted“ bedient Vaughn sich gleichermaßen ungeniert und gekonnt bei altem TYKETTO-Material und zaubert eine weitere Melodic-Nummer aus dem Ärmel, die Jim Peterik oder Neil Schon vor Neid erblassen lassen dürfte.

Mit ungewohnt rockigen Gitarren unterlegt kämpft sich „The Warrior´s Way“ durch die Boxen und „The Measure Of A Man“ gibt sich gleich noch einen Zahn zügiger. Dafür schieben die Herren mit „Think Of Me In The Fall“ eine weitere Ballade hinterher, die auf der einen Seite fast allen Drive aus der Scheibe herausnimmt, aber auf der anderen Seite durch enorme Eindringlichkeit bestechen kann.

Etwas aus dem eingängigen Rahmen fällt das leicht progressive „Death Of The Tiger“ und auch der letzte Track „Better By Far“ beginnt recht gewöhnungsbedürftig – dafür erhält man im Anschluss eine weitere perfekte Vaughn-Ballade.

Ein wenig hoch ist der Balladenanteil auf „Traveller“ ja schon – aber auf Grund des hochwertigen Materials, das zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt, geht das schon in Ordnung. Eventuell vergleichbare Mainstream-Rocker wie Bryan Adams oder Bon Jovi kann Mr Vaughn locker in Grund und Boden singen – und auch die Genregrößen JOURNEY müssen sich teilweise sehr warm anziehen. Mit „Traveller“ liefert Danny Vaughn jedenfalls ein ziemlich ausgefeiltes Stück Melodic Rock ab!

Note: 8,5 / 10

Anspieltipps: „Badlands Rain”, „Restless Blood”, „The Measure Of A Man”

VÖ: 16.02.2007

Spielzeit: 55:00 min
Titel: 12
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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