Sinbreed - Master Creator

sinbreed mastercreatorFür das zweite Album haben SINBREED ganz schön lange gebraucht. Da bin ich regelrecht überrascht, dass nach nicht einmal zwei Jahren mit „Master Creator“ schon der Nachfolger auf dem Tisch liegt. Und das, obwohl zwischenzeitlich Gitarrist Marcus Siepen wieder ausgestiegen ist, da er zeitlich BLIND GUARDIAN und SINBREED nicht unter einen Hut bekommen konnte (wie das Drummer Frederik Ehmke macht, bleibt dann anscheinend ein wohlgehütetes Geheimnis. Aber als Gründungsmitglied setzt man da wohl andere Prioritäten). Vorerst geht es also erst mal als Quartett weiter, was der Qualität zumindest des Albums aber keinen Abbruch tut.

„Master Creator“ startet ähnlich stark wie der Vorgänger „Shadows“. Sowohl der Ohrwurm „Creation Of Reality“ als auch „Across The Great Divides“ blasen mal so richtig schön die Gehörgänge frei. Und dass die Drums etwas mehr im Vordergrund stehen als bei vielen anderen Bands stört hier weniger als auf dem letzten Album. Bei „Behind The Mask“ steht dann eher Herbie Langhans‘ Gesang im Mittelpunkt und das völlig zu Recht, denn der Mann kann mit seiner herrlich rauen Stimme wieder auf ganzer Linie überzeugen.

„Moonlit Night“ zeigt dann zum ersten Mal die neue Richtung an, die auf „Master Creator“ eingeschlagen wird. Beim letzten Album hatte ich ja noch bemängelt, dass die einzelnen Songs einander zu sehr ähneln. Und als hätte sich die Band das zu Herzen genommen, versucht man sich jetzt an einigen neuen Elementen und so ist „Moonlit Night“ stellenweise fast schon zu ruhig geworden. Was der Qualität des Songs aber keinen Abbruch tut. Denn SINBREED können nicht nur straight forward, sondern durchaus auch mal ruhiger.

Da wirkt der Titelsong „Master Creator“ trotz Ohrwurmrefrain fast schon ein wenig langweilig. Und auch „Last Survivor“ ist ein Powermetalsong, wie er im Lehrbuch steht. Da kommt „At The Gate“ als ganz schön überraschender Gegenpart. Mit ruhigem Klavierintro kündigt es die Quotenballade an. Leider kann Herbie Langhans hier nicht im gleichen Maße überzeugen wie z.B. bei seinem Einsatz bei AVANTASIA. Erst als es wieder etwas rockiger wird läßt er wieder seine Qualitäten erkennen. Über Midtempo kommt man bei diesem Stück jedoch nicht hinaus. Im Grunde ist „At The Gate“ ja kein schlechter Song, aber alleine durch das deutlich zurückgefahrene Tempo wirkt er wie ein Fremdkörper auf der Platte und will nicht so recht zum Rest passen.

Da freut man sich regelrecht, wenn es mit „The Riddle“ wieder etwas schneller wird. Und „The Voice“ haut dann wieder richtig rein und ist ein richtig schönes Power Metal-Mitsingstück. Und auch „On The Run“ hat einen Ohrwurmrefrain, den man so schnell nicht mehr aus den Gehörgängen bekommt. Und so ist auch „Master Creator“ wieder ein fantastisches Power Metal-Album geworden, dass sich äußerst positiv von der Masse anderer Power Metal-Veröffentlichungen abhebt. SINBREED sollte jeder, der auf kernigen Power Metal ohne Eierquetschgesang steht, unbedingt mal antesten. Und natürlich auch live sehen. Wäre nur schön, wenn sich der Vierer nicht ganz so rar machen würde und endlich mal eine richtige Tour spielen würde. (Anne)


Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

 

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:57 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 26.02.2016

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