"Lust Stained Despair" nennt sich der zweite Silberling von POISONBLACK, der Rock-Combo um ex-Sentenced Frontmann Ville Laihiala. Ganze drei Jahre hat es gedauert, bis die Songs entsprechend gereift waren, um sie auf Platte zu bannen. Kann aber auch daran liegen, dass Laihiala nun neben der Lead-Gitarre auch noch die Vocals übernommen hat, weshalb Vergleiche zu seiner ehemaligen Hauptkapelle Sentenced immer offensichtlicher werden. Es liegt allerdings auch nahe, dass die Songs von der Person gesungen werden, die den Großteil der Musik und die Texte schreibt, erst recht, wenn man so eine unverwechselbare Stimme hat wie Laihiala. So kommt es dann auch nicht von ungefähr, wenn "Lust Stained Despair" an einigen Stellen an "The Funeral Album" erinnert, da Laihiala in seinen Songs eine ähnliche Mischung aus Ironie und Melancholie fortsetzt. Trotzdem sollte man nicht den Fehler begehen und in Sentenced-Erinnerungen schwelgen, wenn gerade flotte und eingängige Nummern wie "Soul In Flames", "Nothing Else Remains" oder "Love Controlled Despair" aus den Boxen dröhnen, sondern POISONBLACK als eigenständige neue Band ansehen, die sich gerade durch die Keyboards in Sachen Atmosphäre von Sentenced unterscheidet, wie z.B. beim Song "Rush" oder in der Ballade "The Darkest Lie".

So bleibt festzuhalten, dass das erste Lebenszeichen von Laihiala nach dem Sentenced-Split ein großer Schritt in die richtige Richtung ist: Kein erzwungener Klon sondern eine selbständige Weiterführung mit eigener Handschrift. (Mika)

Bewertung: 8,0 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 48:17 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 25.08.2006