John Waite - Downtown Journey Of A Heart

John Waite - Downton Journey Of A Heart JOHN WAITE erscheint wieder mit einem Album auf der Bildfläche – jedoch legt der Sänger, Bassist und Songwriter mitnichten gänzlich neues Material vor, sondern präsentiert „seine größten Hits“ runderneuert und neu aufgenommen. Gut, wenn man bedenkt, dass einige Tracks im Original auch schon 30 Jahre auf dem Buckel haben, kann eine behutsame Überführung in zeitgemäßen Sound sicher ganz gut tun – man denke nur an den druckvollen Sound, den SAXON mit ihrer „Heavy Metal Thunder“-CD aus dem alten Material herausgekitzelt haben. Auch wenn – nicht zuletzt durch den Titel des Albums – die Entwicklung des Sängers nachgezeichnet werden soll, ist es dennoch ein wenig schade, dass nach der längeren Veröffentlichungsabstinenz lediglich zwei neue Songs mit auf dem Album gelandet sind. Der Gründer der Band BAD ENGLISH lässt es durchgängig sehr gemäßigt angehen und vertraut in den Arrangements fast durchweg auf die Durchschlagskraft seiner charismatischen Stimme. So ist mit dem lockeren Rocker „The Hardway“ zu Beginn bereits der oberste Punkt der Härtegradkurve erreicht – Songs wie „In Dreams“ oder „Missing You“ plätschern doch sehr gemächlich vor sich hin – wobei letzter allerdings direkt wieder durch weibliche Unterstützung am Mikro punkten kann.
„Keys To Your Heart“ erinnert stark an WHITESNAKE – das Gitarrenspiel könnte so ohne weiteres von Micky Moody & Co. stammen. Auch „Highway 61“ schlägt in diese Kerbe – ist aber hochoffiziell von BOB DYLAN gecovert.
Was ist seichter als eine Ballade?
Richtig – eine Schnulznummer. Und eine solche ist mit „New York City Girl“ leider auch vertreten. Ein kraftvolles Zwischenhoch wird mit „Isn´t It Time“ geliefert, dass sich hinter dem Opener nicht zu verstecken braucht – und angenehm rockig wird es auch mit „Headfirst“ – wobei aber immer klar ist, dass sich die Songs vielleicht auf REAMONN-Niveau bewegen.
Beim zweiten brandneuen Track „St. Patrick´s Day“ handelt es sich dann erneut um eine handfeste Ballade und auch „Downtown“ bleibt fest mit beiden Füßen auf dem Bremspedal.

„Downtown Journey Of A Heart“ ist ein solides Album des Melodic Rock, bisweilen gar charts-kompatibel – John Waite beweist ein weiteres Mal, dass er eine hervorragende Stimme besitzt und solides Songmaterial abliefern kann. Auch das (wenige) neue Material stimmt positiv auf ein weiteres „richtiges“ Album – Mr Waite betont zwar selber, dass er auf dem Album „simple“ Arrangements wollte – ohne Synthesizer & Schnörkel - aber irgendwie vermisst man doch das gewisse Etwas – zu viel plätschert die Scheibe so vor sich hin, als dass sich die guten Momente wirklich im Ohr festsetzen können. In Zukunft wäre vielleicht doch zu etwas volleren Arrangements zu raten…

Note: 6,5 / 10

Anspieltipps: „The Hardway”, „Highway 61”, „Isn´t It Time“

VÖ: 07.07.2006

Spielzeit: 51:46 min
Titel: 12
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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