Obscenity - Where Sinners Bleed

Jawoll, die Könige des deutschen Ami-Deaths sind wieder da! Das Ding ist ein absolutes Knaller-Album geworden, das nahtlos an den genialen Vorgänger 'Cold Blooded Murder' anschließt.
Die Band, die schon seit Jahren als Geheimtipp gehandelt wird und schon seit 1989 die Szene unsicher macht, zeigt mit ihrem bis dato siebten Album allen wo der Hammer hängt.
Die Jungs haben sich stetig weiterentwickelt und haben sich auch dieses Mal nicht gescheut hier und da bei einigen Riffs ein wenig Thrash Metal miteinfließen zu lassen.
Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei immer noch um ein absolut brutales Death Metal Album mit Blastparts en masse.
Willkommen in der Death Metal Championsleague!
Hier stimmt einfach alles, vom stimmungsvollen Cover, welches ein wenig an das letzte Aborted-Cover erinnert und eher schlicht wirkt, über die absolut fähige Musiker-Fraktion, bis zum phänomenal vielseitigen Gesang von Oliver Jauch.
'Obssessed By Slavery' läutet die Platte ein und bleibt dank des markanten Refrains direkt im Ohr hängen. Blastparts treffen auf Moshparts – so soll es sein!
'Die Again' startet dann mit einer gewaltigen Knüppelorgie und wird durch ein technisches Riff untermalt. An den Blastpart knüpft dann ein Midtempo-Part mit diversen Gitarrensoli an, der äußerst stimmig rüber kommt. Der Song hätte so auch auf 'Cold Blooded Murder' stehen können, wirklich sehr, sehr geil!
'Mutate To Scourge - Infecdead' ist dann auch wieder eine feine Up-Tempo Nummer, bei der man einfach gezwungen wird die Matte zu schütteln. Auch hier gibt es wieder schöne Gitarren-Soli die zusammen mit den Midtempo-Parts einen netten Kontrast zum restlichen Geknüppel bieten.
Vor meinem inneren Auge erheben sich sämtliche Fäuste der hungrigen Horde während eines Live-Gigs und schleudern der Band das aggressive 'Infecdead' des Refrains entgegen.
'Incomplete' fängt schön langsam schleppend an und erinnert vom Gitarrenspiel an die typischen Cannibal Corpse Songs, wie sie Jack Owen immer pflegte zu schreiben. Generell erinnert der Song stark an Cannibal Corpse Tracks der neueren Ära, was jedem Death Metaller gefallen dürfte.
'Out Of The Tombs' wartet auch wieder mit einem schön düsteren Refrain auf, der wieder einmal direkt beim ersten Hören hängenbleibt. Von seine Grundstimmung her erinnert das Ganze ein wenig an Symbiontic.
'Cannibalistic Intent' ist ein fetter Stampfer, der mächtig an Fahrt gewinnt und sich ebenfalls stark an alten Florida-Helden à la Monstrosity oder Cannibal Corpse orientiert.
Der folgende Titel 'Where Sinners Bleed' vereint alle Stärken der Platte und ist nicht umsonst Titeltrack. Hier experimentiert Frontsau Oliver mit seinen Vocals und scheut sich auch nicht seine Stimme eher rau und heiser darzubieten, was einen thrashigen Touch besitzt.
Auch 'Return To Flesh' beginnt wieder schön langsam und steigert sich zunehmend in der Geschwindigkeit, um dann in ein gnadenlos technisches Massaker überzugehen, welches die ungeheueren technischen Talente der Jungs wunderbar zur Geltung bringt.
'Non-Existence' geht einen ähnlichen Weg und reiht sich nahtlos in die Schlange der Songs mit hohem Wiedererkennungsfaktor ein, was nicht zuletzt am eingängigen Refrain liegt. Der Song gipfelt in einem schön melodischen Solo, das man so von den Oldenburgern gar nicht erwartet hätte.
Das absolute Highlight des Albums ist schlußendlich der 7 Minuten Koloss 'The Bullet That Kills' welcher mit einem Akkustikgitarren-Intro startet. Anfangs recht melodisch und langsam ausgerichtet, erinnert der Song ein wenig an 'Alien Hand Syndrome' einen der besten Tracks des letzten Albums. Dieser Song ist auf jeden Fall ein Musterbeispiel dafür, wie amerikanischer Death Metal zu klingen hat, wie der mehrstimmige Refrain, die Melodie und die Brutalität mehr als deutlich unter Beweis stellen.

Die absolute Stärke des Albums sind also wieder einmal mehr sehr eigenständige Songs mit hohem Wiedererkennungswert. Zwar erfinden die Jungs den Death Metal nicht neu, aber die Songs machen aufgrund ihrer Dynamik einfach Spaß und bieten alles, was den Death Metal ausmacht: Blastbeat, Mid-tempo-Mosh-Parts, Gitarren-Soli, abgedrehte technische Riffs und eine verflucht intensive, abgrundtiefe Stimme.
Das Album wird es übrigens auch als limitiertes Digipak geben, bei dem als Bonustracks Songs des 92er Debüt-Albums 'Suffocated Truth' beiliegen, welches schon seit Jahren ausverkauft ist. Hier heißt es also zugreifen, es lohnt sich. (Leimy)


Bewertung: 9,5 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:58 min
Label: Armageddon Music
Veröffentlichungstermin: 09.06.2006
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