Wenn bereits eine Schlachthofimpression in Form eines mit Haken gepiercten Schweinehauptes das Cover ziert, und die Selbstdarstellung der Band durch Atemschutzmasken und militaristische Uniformen förmlich nach gewollter Provokation schreit, dann kann man sich den Rest eigentlich vorstellen. Tatsächlich wird auf dem nun zweiten Album von WÖMIT ANGEL „Holy Goatse“  so ziemlich jedem Klischee nachgekommen, das dem Black Metal anhaftet.

Mit punkigem Riffing wird ein Schwarzmetall geboten, der wohl irgendwo zwischen DARKTHRONE und CARPATHIAN FOREST anzusiedeln sein soll. Durch einige Läufe und Soli wird diesem etwas banalem Ansatz allerdings zu Genüge entgegengewirkt, was WÖMIT ANGEL zumindest musikalisch ganz gut wegkommen lässt. Vor allem das gelungene Drumming sorgt für einen sehr dynamischen Eindruck, der keine Langeweile aufkommen lässt.
Der Gesang will bei mir zumindest nicht recht zünden. Das Krächzen hat durchaus eine gewisse Qualität, ist aber nicht wirklich in der Lage die Musik aufzuwerten. Da gerade in diesem Genre dem Gesang eine doch recht bedeutende Rolle zukommt, leidet der Gesamteindruck des Album darunter sehr. Dennoch weist „Holy Goatse“ eine hinnehmbare Hörbarkeit auf, die allenfalls durch diverse Porno-Samples und mit im Schnitt drei Minuten ungewöhnlich kurzen Tracks polarisieren dürfte.

WÖMIT ANGEL erfinden hier das Rad nicht neu. Ihre etablierte Kost ist keinesfalls schlecht, aber dennoch in einiger Entfernung von wirklich gut. Fans der alten Norwegischen Schule und des Black Metal Undergrounds können hier getrost zuschlagen, verpassen aber auch nichts wenn sie es nicht tun. (Jannick)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 25:07
Label: Inverse Records
Veröffentlichungstermin: 12.09.2014