Channel Zero - Kill All Kings

Channel Zero - Kill All Kings1997 machten CHANNEL ZERO einen Schlussstrich unter ihre bisher recht erfolgreiche Karriere. Nach dem durchaus begehrten, dennoch gewagten Album „Unsafe" konnte der Nachfolger „Black Fuel" leider nicht mehr punkten, obwohl es ein sehr starkes Album war und eine gesunde Mischung aus der Schaffensphase der Belgier darstellte.
Doch die Fans ließen nicht locker und veranlassten die Band, sich 2009 wieder zu reformieren, allerdings mit neuem Gitarristen. „Feed'Em With A Brick" wurde dankend als Neutaufe aufgenommen, und so verlief die Reunion eigentlich auch ganz glatt.

Letztes Jahr sorgte allerdings eine Tragödie fast für ein vorzeitiges Ende: Drummer Phil verstarb völlig überraschend und brachte damit das Bandgefüge schwer ins Wanken. Aber Phil dachte zu Lebzeiten nie ans Aufgeben, und somit suchten sich CHANNEL ZERO einen Studiodrummer, um die fertigen Songs zu seinem Gedenken für das neue Album aufzunehmen. Roy Mayorga macht seine Sache auch ganz ordentlich auf „Kill All Kings", jedoch kann er Phils Spielweise nun mal nicht imitieren.

Der Rest der Combo orientiert sich auf der Scheibe nicht nur am klassischen Thrash, sondern steckt hier ein ziemlich weites Feld ab. Mit Franky am Mikro sind auch gesanglich einige Experimente drin, die auch einwandfrei glücken. Immerhin ist er zumindest im westeuropäischen Härtegebiet ein herausragender Sänger.
Bei aller Liebe zur Weiterentwicklung und zeitgemäßen Musikschreiberei gehen damit aber meines Erachtens auch manches an der Qualität und den Markenzeichen von CHANNEL ZERO verloren. Manchmal wirkt das Ganze doch etwas orientierungslos, auch wenn die Belgier noch nie zweimal das gleiche Album aufgenommen haben. Aber dennoch stellt „Kill All Kings" keinen Vergleich zur Primärphase der Band dar, was sehr schade ist. Wenn auch Songs wie „Dark Passenger" oder „Mind Over Mechanics" bestimmt alles andere als schlecht sind, so kann ich mit dem Album als Gesamtwerk nicht so recht warm werden, auch nach mehreren Durchläufen nicht. Hoffentlich wissen CHANNEL ZERO wenigstens, auf welchen Weg sie sich begeben wollen, ich bin mir da mittlerweile etwas unschlüssig. (Jochen)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 44:55 min
Label: Metal Blade
Veröffentlichungstermin: 20.06.2014

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