Misery Index - The Killing Gods

Misery Index-TheKillingGodsSo stelle ich mir den wahren Gotteszorn vor: vernichtend, erbarmungslos, übermächtig. Wenn der Himmel sich verdunkelt und nur noch Elend über die Menschheit hereinbricht, dann läuft im Hintergrund der Soundtrack von MISERY INDEX. Die Band gilt für mich im Rahmen ihres Genres als recht unterbewertet, wenn man sie auch in einem Atemzug mit DYING FETUS oder MORBID ANGEL nennt. Aber irgendwie schaffen es die Amis immer wieder, ein hoch anspruchsvolles und sehr ansprechendes Album rauszuhauen, ohne sich selbst zu sehr zu kopieren und ohne den eingeschlagenen Weg zu verlassen. Aber auch live ist MISERY INDEX immer wieder auf höchstem Niveau, denn ihre Songs stecken in der Tat ein möglichst breites Feld in den Gebieten des brutalen Death Metals ab.

Schon nach dem Intro wird einem mit „The Calling" die Gesichtshaut in Streifen abgezogen – die ersten fünf Songs bilden ein Gesamtsong namens Faust - und viel harmloser wird es auch im weiteren Verlauf nicht. MISERY INDEX hatten schon immer Ausnahmedrummer am Start, die das musikalische Vorhaben immer 1:1 umsetzbar machten. Nach dem Ausstieg von Drumhure Kevin Talley nahm man sich Ausnahmeschlagwerker Adam Jarvis ins Boot, der seinem Vorgänger nicht nur in nichts nachsteht, sondern auch für einen ganz charakteristischen Drumstil steht, der ebenfalls weit über den Tellerrand des Standard-Todesdrummers überlappt.
Aber auch der Rest der Rhythmusfraktion sowie die Soloarbeit und der grantige Gesang tun ihr Übriges, um „The Killing Gods" zu einem blutigen Ohrenschmaus zu machen. Gerade der übersichtliche und dezente Soloeinsatz, der nicht immer nur hyperschnell und noisy sein muss, macht das Grundgerüst der fünften Studioplatte noch stärker. Auch die Riffs sind nicht immer vertrackt und kaum reproduzierbar, sondern teils sehr grooveorientiert, so dass man nicht unbedingt studiert haben muss, um sich dieses Album einfach nur mal so anzuhören.
Die Produktion macht den Hörgenuss optimal und lässt mich persönlich zu der Annahme verleiten, hier eines der hochwertigsten Stücke Death Metal in diesem Jahr zu besprechen. Grund dafür ist bestimmt der sehr offene musikalische Background der Musiker, was sie mit dem Bonustrack in Form einer Coverversion von MINISTRYs „Thieves Of The New World Order" belegen. (Jochen)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 45:48 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 23.05.2014

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