Morbus Chron - Sweven

morbuschron swevenNachdem „Sleepers In The Rift" 2011 bei Oldschool Death-Metal Fans einschlug wie eine Bombe, haben die vier Schweden am 21. Februar ihr zweites Album „Sweven" veröffentlicht. Beim ersten Hören würde man hinter dieser Scheibe eher nicht MORBUS CHRON vermuten. Obwohl sie seit den letzten drei Veröffentlichungen keinen Line-Up-Wechsel mehr hatten, hat sich ihr Stil mit „Sweven" stark gewandelt. Nachdem sich die Band zuvor an Kollegen wie DEATH, ENTOMBED und PESTILENCE orientierten, haben sie nun ihren ganz eigenen Stil gefunden.

Hört man sich den ersten Song „Berceuse" - der eher als Albumintro fungiert - an, so lässt sich schon erahnen wohin es geht. Das grobe Gesamtbild des Albums setzt sich aus Progressive und melodischem Oldschool Death-Metal zusammen. Doch dieser Stil ist so eigen, dass er sich schlecht genauer zuordnen lässt. Die Gitarren sind zwar verzerrt, aber nicht so stark und durchdringend wie man es von Death-Metal eigentlich erwartet, wohingegen der Bass sehr drückend und stumpf bzw. 'walzig' ist. In vielen Passagen werden die Gitarren zwar clean gepickt, dennoch bleibt der Sound gewaltig und druckvoll. Obwohl es ein eher mittelschnelles bis langsames Album ist, kommen von Seiten des Schlagzeugs hin und wieder Blastbeats zum Einsatz. Wie schon auf „Sleepers In The Rift" ist der Gesang recht kreischend und krächzend, was Robert Andersson allerdings nicht davon abhält eine gewisse Emotion einfließen zu lassen.

„Sweven" besteht aus zehn Liedern. Davon sind drei rein instrumental. Bei den anderen sieben ist zwar Gesang, jedoch ist dieser so wenig vertreten, so dass man beim groben Reinhören eher ein reines Instrumentalalbum vermutet. Viele Songs beinhalten aber auch Akustikpassagen. In Betracht auf seine Vorgänger ist das Album, und somit auch MORBUS CHRONs neuer Stil, nicht mehr so roh und extrem. Im Gegenteil: Die Tracks sind spannend und abwechslungsreich komponiert.

Insgesamt ist es eine sehr düstere, aber doch melodische Platte, bei der beim Hören eine Atmosphäre von Trauer, Nebel, Kälte, Dunkelheit, Verwesung und Tod aufkommt. Im Grunde genommen hat man das Bild einer maroden und verkommenden, gar albtraumhaften Friedhofslandschaft im Kopf. Und genau hier liegt die Genialität der vier Musiker! Mit „Sweven" schaffen sie eine Landschaft im Kopf des Zuhörers, die er so schnell nicht mehr vergisst und auch ohne viel Gesang wird man in gewisser Weise mitgerissen und gefesselt. Schaut man sich zudem noch das Artwork des Albums an verfestigt sich dieses Empfinden. Es ist genau auf die Musik abgestimmt und scheint vom zeichnerischen Stil her vom selben Künstler wie von „Sleepers In The Rift" zu sein.

Ich finde, dass „Sweven" ein absolut gelungenes Album ist! Es ist ganz sicher nicht jedermanns Sache, aber definitiv eine Weiterentwicklung des bisher gängigen Death-Metal. Die Stockholmer haben sich neu erfunden und durch dieses Album auch starken Wiedererkennungswert. Sie sind nicht, wie viele andere Bands, auf den Oldschool- oder Technical Death-Metal Zug aufgesprungen, sondern haben etwas ganz neues gemacht. Und genau das macht das Album in meinen Augen äußerst empfehlenswert. (Kilian)

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 52:42 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 21.02.2014

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