Benedictum - Obey

benedictum obeyZugegeben: das letzte Album von BENEDICTUM mit Namen "Dominion" hatte ich schlicht verpasst. Ich war noch ganz bei „Seasons Of Tragedy", als ich die Meldung zum neuen Album erhielt. Um so mehr war ich verblüfft, als ich las, dass es noch ein Album dazwischen gab. Also musste ich erstmal musikalisch Nachsitzen bzw. Nachholen, um auf dem neuesten Stand zu sein.

Da mal wieder große Teile der Mitspieler ausgetauscht wurden, stellte ich mich auf das ein oder andere neue Musikerlebnis ein, jedoch musste ich schnell feststellen, dass alles beim alten geblieben war. Bis auf Hauptgitarrist und Gründungsmitglied Pete Wells und natürlich Sängerin Veronica Freeman, ohne die die Band eh nicht existieren würde, ist BENEDICTUM quasi runderneuert. Der Sound, dem die Band aus San Diego/Kalifornien frönt, ist jedoch der gleiche. Klassischer Heavy Metal, gepaart mit modernen Elementen. Also alles beim alten?
Nicht ganz, es wurden neue Stilelemente aufgegriffen, gerade beim Gesang. Veronica hat schon auf dem Vorgängeralbum das Growling für sich entdeckt und setzt es auf dem neuen Album mit dem tollen Titel "Obey" ebenso genüsslich ein. Stellenweise hört sich der Gesang nach Chuck Billy von TESTAMENT an. Die Kompositionen wirken allerdings eher wie späte Neunziger gekreuzt mit frühen WARLOCK. Wohl deshalb ergänzte Veronica auch DORO im Duett auf der Celebrate-Feier, denn die beiden Sängerinnen passen stimmlich sehr gut zusammen. Jedoch ist Veronica eine Spur aggressiver und hat mehr Volumen und eine sehr erdige Stimmfarbe zu bieten. Gerade diese wurde auf diesem Album sehr plastisch eingefangen, besser als je zuvor, was für die Produktion spricht.
Gerade im Song "Obey" wird das sofort offensichtlich. Musikalisch eher schwach, lebt der Song wie auch die ganze Platte nur von der dominanten Stimme von Veronica Freeman Die Produktion von "Obey" ist insgesamt auf sehr hohem Niveau und drückt jederzeit schön aus den Lautsprechern.
Aber leider findet man nur wenige Songs, die die Klasse der Kompositionen auf dem vielbeachteten "Seasons Of Tragedy" besitzen. Dazu gehören "Fighting For My Live" und "Scream".
Jedoch kann man da auch anderer Meinung sein und andere Titel als Beispiel anführen.
Es wird also Zeit, dass jemand mal einen richtigen Hit für die Band schreibt, um eben jener aus ihrem Tief zu helfen. Wäre da nicht Veronica's Stimme und ihr Aussehen, wäre die Band einfach nur ein billiger Abklatsch von zahlreichen, schon existierenden und ähnlich angesiedelten Kapellen.
Die obligatorische Ballade wird hier von Tony Martin verziert, der jedoch eine eher dünne Performance im Duett mit Veronica abliefert, was unweigerlich einige Fragen aufwirft.
Insgesamt also ein solides Album, welches leider keine Überraschungen bietet, sondern einfach nur frische Kost für Fans von Veronica Freemans Stimme ist. Ausserdem wurde mit zahlreichen Soundsamples und auch beim Outfit der Band, allen voran Veronica, mehr wert auf Leder, Peitsche und Nieten gelegt. An die legendären JUDAS PRIEST oder MANOWAR kommen sie damit aber nicht ran.
Aber ich komme Veronica's Einladung gerne nach wenn sie singt: "i like it better, when we're all alone!" Klar, wann und wo? (Andreas)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 50:35 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 29.11.2013

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