MANNGARD aus dem kalten Norwegen dürften hierzulande noch ein reichlich unbeschriebenes Blatt sein. Die Norweger brachten zwar schon ihr Debut-Album "Circling Buzzards" vor einiger Zeit heraus und hatten schon einige Live-Auftritte in Norwegen (u.a. zweimal auf dem "Hole In The Sky"-Festival in Bergen und als Support ihrer Landsmänner Red Harvest), doch in weiter entfernte Regionen hat es die Band bisher noch nicht geschafft. Jetzt gibt es ein Re-Release ihres Debut-Albums über das britische Label Candlelight, was ihrem Bekanntheitsgrad auch hier etwas Schwung geben sollte... Schwung hat die Band in ihrer Musik nämlich schon eine ganze Menge. MANNGARD präsentieren eine ziemlich explosive Mischung aus derb treibendem Death Metal, mit stark vertrackten Prog- und wuchtigen Metalcore-Einflüssen. Dabei fehlt es der Band keinesfalls an Innovation oder Spieltchnik: Kaum ein Lied klingt wie das andere, von treibenden Nackenbrechern, technischen Death-Riffs im Florida-Stil über stampfende Groover bis hin zu heftig verschobenen Prog-Rhythmen und kleinen, schrägen Gitarrenfrickeleien.

So weit so gut. Allerdings ist da noch der Gesang. Die teilweise gegröhlten oder mit fast überschnappender Stimme gebrüllten Shouts des Sängers Olav Iversen überlagern tierisch den Rest der Musik und können dem Hörer mächtig auf die Nüsse gehen. Eigentlich schade, da schädelt man zum Beispiel gerade so schön zu der treibenden Gitarrenarbeit des Openers "Wreathed In Rot" ab, als die Stimme einsetzt und alles gnadenlos in Grund und Boden kreischbrüllt. Manch einer mag die Intensität der Stimme bewundern, manch anderer sieht dadurch den Sound als Ganzes zunichte gemacht. Doch das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

"Circling Buzzards" ist ein musikalisch absolut starkes Album, das aber doch für stark unterschiedliche Meinungen sorgen wird. Vorsichtig antesten! (Mika)

Bewertung: 6,5 / 10 Punkte

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 30:18 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungsdatum: 20.02.2006