Periphery - Clear EP

periphery clearepDjent ist aus der heutigen Metalszene nicht mehr wegzudenken, auch wenn einige so ihre Probleme mit der Verquickung von Metalcore und Progressive haben. Mit PERIPHERY meldet sich eine der bekanntesten Bands wieder, die ehemalige YouTube-Sensation bringt mit „Clear" ihre zweite EP auf den Markt. Begonnen hat der Sechser um Misha Mansoor bereits 2005, doch erst mit der Verpflichtung des ehemaligen ANIMALS AS LEADERS-Schlagzeuger Matt Halpern nahm die Sache Fahrt auf. Nach dem Debüt 2010 gab es weitere Umbesetzungen, zumindest bei Frontmann Spencer Sotelo hofft man, dass er sich langfristig im Bandgefüge etablieren kann. Warum man dieses Mal nur ein Minialbum veröffentlicht, obwohl man laut eigenen Angaben hunderte Songs im Netz stehen hat, weiß ich auch nicht, aber womöglich hat der Bandchef so seine qualitativen Ansprüche.

 Ansprüche ganz andere Art hat der gute Mansoor auch bei der Instrumentierung. Wo viele Genrekollegen gerne mal Elektronik bedienen und live viel vom DAT einspielen, eröffnen sich ihm mit drei Gitarren ganz andere Variationsmöglichkeiten. Was der Mastermind, sein langjähriger Weggefährte Mark Holcomb und Jake Bowen so an abgefahrenen, komplexen Harmonien runterzocken, versetzt so manchen Saitenhexer in Erstaunen. Während sich einer der Sechssaiter ins Nirvana frickelt, soliert sein Kollege gekonnt darüber, während der dritte atmosphärische Fills darunter legt.
Lediglich im Intro „Overture", einem Pianosolo, welches die Jazzschlagseite offen legt, kommen die Leadtöne nicht aus den Äxten. Daneben befinden sich mit „Zero" und „Extraneous" noch zwei weitere Instrumentalstücke auf „Clear", die aber beide Melodien und Songstrukturen aufweisen und nicht so chaotisch ausfallen, wie von der Band gewohnt. Überhaupt präsentieren sich PERIPHERY im Vergleich zu ihrem Debüt mittlerweile deutlich nachvollziehbarer, stellen den Song mehr in den Vordergrund. Was jetzt nicht heißen soll, dass es nicht nur so derbe Attacken hagelt und die Arrangements auch mal explodieren.

Das ist auch Verdienst von Sotelo, der sein variables Organ gut den Kompositionen anpassen kann. Egal ob hohe Schreie, Grunts und klassischer Metalgesang, wenn es die Saitenartisten krachen lassen oder kraftvoll mit dennoch viel melodiös in den Refrains, er weiß immer genau, was benötigt wird. Gut, bei den klaren Melodien könnte er etwas feinfühliger zu Werke gehen, aber dazu ist doch zu sehr der typische Shouter.
So fehlt ein wenig das Hitpotenzial, was aber auch am hohen Instrumentalanteil liegt. Richtig zünden tut auf Anhieb nur „Feed The Ground", dessen wuchtiger Chorus einen sofort packt. Soundtechnisch gehen PERIPHERY auch eigene Wege, während die meisten Djent-Formationen sehr kalt klingen setzen sie auf einen weitaus erdigeren und groovigen Sound. Als Überbrückung zum nächsten Album taugt „Clear" auf alle Fälle. Wenn sich die Band weiter so entwickelt ist bald die Headlinerposition beim Euroblast fällig. (Pfälzer)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 30:04 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 24.01.2014

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