Iwrestledabearonce - Late For Nothing

Iwrestledabearonce - Late For NothingIWRESTLEDABEARONCE steht für mich schon seit der ersten Platte im Jahr 2009 für aberwitzigen musikalischen Irrsinn vom allerfeinsten. Kaum eine andere Frau in der kompletten Metal-Szene hat es jemals so geschafft, mir so den Atem zu rauben wie Krysta Cameron, egal ob live oder auf Platte. Doch was passiert, wenn das absolute Aushängeschild einer Band plötzlich ein Kind bekommt, sich für das Familienleben entscheidet und Schluss macht mit dem ganzen Zirkus? Fürgewöhnlich wäre dies für eine so ausgefallene Kombo, die von der mehr als individuellen Note der Sängerin lebt, definitiv das Aus. Aber da bei IWRESTLEDABEARONCE eben nichts gewöhnlich ist zauberte man letztes Jahr in Windeseile eine neue Berserkerin namens Courtney LaPlante aus dem Hut. Und ja, man mag es kaum glauben, aber diese Dame schafft es Krysta´s Platz mehr als würdig einzunehmen.

Das erste Lied, „Thunder Chucky“, beginnt mit einem sehr schönen Intro. Nach 30 Sekunden wird dann aber schon so auf die Pauke gehauen, dass einem der Mund offen stehen bleibt, wenn man nämlich innerhalb von wenigen Sekunden erkennt, wie talentiert Courtney ist. Ihr Clean-Gesang ist so wunderschön und gepaart mit ihrem wütenden Gekreische und Gegrowle mal echt ne Ansage an manch andere Bands der gleichen Zunft. Abgesehen vom genialen Gesang ist das Lied auch rein musikalisch ein absolut gelungener Einstieg, mit dem man den Maßstab dieser Platte schon von Anfang an extrem hoch legt. Selten schafft es ein Lied, das alle naselang einen Tempowechsel beinhaltet, eine so perfekte Einheit zu sein - hier passt einfach alles. Meiner Meinung nach auch ein perfekter Opener für den nächsten Live-Gig! 

„Letters To Stallone“ setzt das Ganze dann mit der gleichen Qualität fort, klingt aber einen guten Tacken bösartiger und Courtney keift, was das Zeug hält. „Snake Charmer“ ist ein absoluter Mathcore-Vorzeigesong, bei dem man sich live sicherlich die ein oder andere Matheformel aus dem Hirn zappeln kann, der auch wieder von einem genialen cleanen Refrain durchzogen wird. In der Mitte des Liedes wird dann der rasende Doublebass noch durch ein sehr spacig klingendes Keyboard unterstützt - der Wahnsinn! „Boat Paddle“ ist für IWRESTLEDABEARONCE-Verhältnisse schon fast eine Ballade mit einem ziemlich klaren Keyboard, die gleich mit cleanem und sehr verspielten Gesang anfängt und sich langsam bis zum Wahnsinn steigert, welcher sich in Form von großartigen Breakdowns zeigt. Mit „Mind The Gap“ gibt es dann sogar noch ein ruhiges Lied mit komplett cleanem Gesang, bei dem ich mich wieder und wieder in Courtney´s Stimme verliebe. 

So und nicht anders geht es weiter - ein abgedrehter Hit jagt hier den nächsten, kein Song ist vorhersehbar, man wird bei jedem Hören auf´s Neue von irgendeinem Detail überrascht, egal ob jazzig-angehauchte Elemente oder irgendwas verspielt-orientalisch klingendes. Es bleibt zu sagen, dass hier Genie und Wahnsinn so dermaßen nahe beieinander liegen, so dass man nach dem hören dieser Platte definitiv nicht mehr dazwischen unterscheiden kann. Courtney ist eine absolute Granate und könnte sich nicht besser in die Band einfügen. Durch sie steht dem weiteren Erfolgskurs von IWRESTLEDABEARONCE nichts mehr im Wege. (Katharina)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 37:55 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 09.08.2013

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