Junge, Junge! EXTOL haben sich aber lange verkrümelt! Ganze acht Jahre sind seit dem Release der letzten Scheibe "The Blueprint Dives” vergangen - und danach herrschte das Chaos bei den Norwegern. Von der Fluktuation im Line-Up (zum Teil flüchteten die Ex-Mitglieder zu MANTRIC oder BENEA REACH) hatte sich die Band um Mastermind Peter Espevoll augenscheinlich erst einmal erholen müssen.
Aber nun ist es endlich soweit: Das bedeutungsschwangere, selbstbetitelte Album hievtdie Mannen aus der norwegischen Hauptstadt wieder zurück aufs Tablett!

Und dort tobt sich das Trio im Spannungsfeld zwischen (Mid-tempo) Death Metal, Neo-Thrash und Prog-Zitaten amtlich aus und klingt wie im Opener "Betrayal" verdächtig nach CARCASS vor dem Split. Das liegt vor allem am rauhen Organ von Sänger Espevoll, der die stimmlichen Parallelen zu Jeff Walker nicht verhehlen kann. Aber auch die Riffläufe orientieren sich ab und an an den britischen Kadavern, jedoch soll die nicht bedeuten, dass EXTOL eine plumpe Kopie darstellen: Dazu sind die urplötzlich eingestreuten melodischen Chöre, die gar an Bands wie E.L.O. erinnern, nahezu eigenartig im Genre.

So gestalten sich die achtundvierzig Minuten Spielzeit mit Songs wie "Behold The Sun", dem flotten "Ministers" oder "Wastelands" zwar recht unterhaltsam, jedoch macht sich für mich persönlich beim Konsum der Scheibe auf Dauer ein wenig Müdigkeit breit - die Grundstrukturen der Tracks gestalten sich oft ähnlich und machen so die Tracks austauschbar, ohne die wirklichen Höhepunkte bieten zu können - da erscheinen mir z.B. BENEA REACH gehaltvoller.

Dennoch sollten übergebliebene Fans mit "Extol" zufrieden zu stellen sein. Spiel- und produktionstechnisch ist die Scheibe defintiv im oberen Level anzusiedeln. (Brix)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:17 min
Label: Indie Recordings
Veröffentlichungstermin: 21.06.2013