Axolotl - Teutonic Invaders

axolotl_teutonicinvadersAxolotls sind kleine, furchtbar putzige Tiere, die über Eigenschaften verfügen, von denen ein Mensch nur träumen kann. So können sie z.B. ganze Gliedmaßen, Teile des Herzens und sogar Teile des Gehirns nachwachsen lassen, sofern ihnen diese abhanden kommen. Wenn sich nun also eine Band AXOLOTL nennt...ja, was soll man da anderes machen. Da MUSS man ein Review schreiben. Gesagt, getan, hier ist meine Meinung über AXOLOTLs „Teutonic Invaders“:

Diese AXOLOTL hier kommen jedoch nicht aus Mexiko, sondern aus Gelsenkirchen und wollen sicher nicht als putzig und niedlich beschrieben werden und ich glaube auch nicht, daß sie es schaffen, sich Gliedmaßen nachwachsen zu lassen. Das Cover der Scheibe jedenfalls ist erstmal eher unaufregend. Typischen Schlachten-Schlag-mich-tot-Metal verheißt es. Nun ja. Wollen wir mal sehen. Der Opener „The Sound Of Times To Come“, der auch als Intro fungiert, beginnt jedenfalls mit seinen sphärischen Klängen recht vielversprechend, auch wenn man leichte Abstriche beim Sound machen muß. Da es sich jedoch um eine Eigenproduktion handelt, kann man darüber aber hinwegsehen.

Bei „The Inverted Cross“ sieht bzw. hört man dann aber, woran es krankt. Die Musik ist prinzipiell zwar wirklich nicht schlecht, den Gesang finde ich aber nicht so gelungen (auch wenn der Einstieg in den Song sehr cool ist). Auch nervt das ständige Wiederholen der immer gleichen Tonfolgen bei den Gitarren doch nicht unerheblich. Da fragt man sich schon, wie es mit der Kreativität des Fünfers steht. Das setzt sich auch eigentlich über die gesamte Scheibe fort.

In den einzelnen Songs taucht immer wieder die gleiche Melodie, die gleichen Läufe, die gleichen Tonfolgen, die gleichen Riffs auf. Das nervt dann doch irgendwann. Auch der Gesang wäre noch ausbaufähig. Wie viele junge Truppen versucht man es zur Auflockerung mal mit einem Wortspiel („Grave New World“), das wirkt aber irgendwie nicht so gut wie bei den großen Bands. Dennoch sind hier gute Ansätze zu erkennen und wenn man bedenkt, daß die Gruppe und ihre Mitglieder noch relativ jung sind, dann kann da durchaus noch was draus werden.

Einen ersten Schritt in die richtige Richtung dürfte z.B. „...Of Nocturnal Hearts“ sein, das herrlich böse, zu Beginn fast schon Doom, später fast schon Black Metal, aus den Boxen dröhnt. Und am Ende (das ist sehr geschickt, so kann man hier schon ausschalten, falls einen der Song nervt), gibt es dann noch die bei vielen jungen Bands obligatorische Besäufnishymne, die im Grunde wie alle anderen Metalpartysongs klingt, sie ist nur etwas härter. Entsprechend dämlich ist der Text, musikalisch gehört der Song aber zu den besseren der Platte.

Mit „Teutonic Invaders“ können mich AXOLOTL eher nicht überzeugen. Ich bin jedoch der Meinung, daß sich die Band durchaus noch zu einer echt coolen Truppe entwickeln könnte – wenn man auch kompositorisch etwas kreativer wird. Und zumindest live machen die Songs auf dem Debütalbum der Gelsenkirchener sicher Spaß. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß die Stücke live besser rüber kommen als auf Platte. (Anne)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 48:27 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 16.02.2013
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