Paganland - Wind Of Freedom

paganland_windoffreedomZugegeben, ich gehe mir Vorurteil an dieses Review. PAGANLAND – schon der Name ist so dermaßen klischeetriefend. Und dann kommt noch der Titel „Wind Of Freedom“ dazu. Jetzt trieft das Klischee nicht mehr, jetzt tropft es. Nun ja. Vorurteile sind ja dazu da, widerlegt zu werden. Aber irgendwo kommen sie auch immer her. Und hier haben wir einen der Orte, wo die Vorurteile gegen die 243. Pagan Metal-Kopie herkommen.

Aber hey, PAGANLAND bieten doch noch den Exotenbonusfaktor! Denn die Band kommt aus der Ukraine, von wo man jetzt nicht allzu viele Metalbands kennt. Das macht es natürlich gleich viel besser.

Nein, jetzt mal ernsthaft: PAGANLAND stammen also wie schon gesagt aus der Ukraine und zelebrieren wie der Name schon vermuten läßt (surprise, surprise!) Pagan Metal. Schlecht sind sie nun ja wirklich nicht, allerdings gelingt es ihnen auch nicht, aus der Masse herauszustechen. Man muß dazu sagen, daß „Wind Of Freedom“ das erste Full-Length-Album der Band ist, und das, obwohl es die Band (mit Unterbrechungen) bereits seit 1997 gibt. Das legt dann auch nahe, daß die Herrschaften nicht mehr 18, 19 sind, so daß man sagen könnte „Naja, die sind ja noch jung“.

Auf jeden Fall hat die Band eine Schwäche für Soundsamples, die in nahezu jedem Song eingesetzt werden. Mal ist es rauschendes Wasser, Schlachtengetümmel (bei „Power Of Spirit“ - klingt, als wäre jemand bei BLIND GUARDIAN ins Studio eingebrochen und hätte ihnen die Samples der „Nightfall In Middle-Earth“-Sessions geklaut – aber das heißt auch, daß die Schlachtensamples wenigstens nicht so billig und kitschig klingen wie bei vielen anderen Pagan Metal-Bands), Windgeheule, Rabengeschrei, Meeresrauschen, Bachplätschern – irgendwann geht es einem auf die Nerven und man wünscht sich weniger Samples und mehr Musik.

Zumal es ja auch noch jede Menge andere Samples (z.B. Flöten) auf der Platte zu hören gibt. Auch der Sound ist eher etwas zu dünn geraten. Insgesamt kann ich der Band nicht viel abgewinnen. Der Drummer ist zwar oft recht schnell unterwegs, die Melodien sind jedoch meistens eher getragen und ruhig und auf die Dauer wird mir das einfach zu langweilig. Grob gesagt, klingen PAGANLAND ein bißchen wie ARKONA für Arme, ähnlich chaotisch wie diese; nur langweiliger.

Einziger Lichtblick ist „Podolyanka“, der einzige Song mit ukrainischem Titel, obwohl die Lyrics durchgehend über die gesamte Albumlänge ukrainisch sind. Hier hat man mit Victoria Dzubenko eine klasse Gastsängerin am Start und die ukrainische Herkunft der Band kommt besser zum tragen. Hätte die Band mehr Songs wie diesen gemacht, würde mir das Album wahrscheinlich besser gefallen. Andererseits klingt der Song auch wieder extrem nach ARKONA (gut, das liegt einfach an der ähnlichen musikalischen Herkunft, von daher will ich das mal außen vor lassen). Im Großen und Ganzen ist „Wind Of Freedom“ aber leider doch nur Durchschnitt. (Anne)


Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 37:45 min
Label: Svarga Music
Veröffentlichungstermin: 04.03.2013
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