Nach einigen Movie-Soundtrack-Beiträgen (u.a. zu "Verblendung" und "The Social Network") und der EP "An Omen" erscheint nun unter dem Sony-/Columbia-Banner das Debüt-Album "Welcome Oblivion".
Wer angesichts des martialischen Bandnamens nun brachiale Industrial-Sounds erwartet, den muss ich leider enttäuschen: HOW TO DESTROY ANGELS ist weitestgehend minimalistisch angelegt und lebt eher von Soundgebilden denn von treibenden Rhythmen - und "Rock" sucht man auf "Welcome Oblivion" vergeblich. Aber gut, ab und an kann ich mir auch rein elektronische Sounds geben, sofern sie nicht allzu stumpf daherkommen.
Und davon ist man bei einem Mann vom Schlage Trent Reznor´s natürlich meilenweit entfernt. Er ist ein Meister seines Fachs und zeigt dies auf "Welcome Oblivion" in Perfektion. Die meisten Kompositionen singt seine Gattin gefühlvoll ein; Trent selbst schwingt lediglich bei "The Loop Closes", welches neben dem Opener "The Wake-Up" am ehesten an die Hauptband erinnert, am Mikro das Zepter und beschränkt sich ansonsten auf den Hintergrundgesang. Aber Madame Maandig löst diese Aufgabe spielend und verleiht Tracks wie "Keep It Together" oder "Ice Age" eine schmeichelnde und gleichzeitig geheimnisvolle Note.
Letztendlich ist diese Scheibe für gitarren-fixierte sicherlich zu wenig, aber Freunde ausgefallener Elektronik und Soundtrack-Hörer werden mit "Welcome Oblivion" ihren Spaß haben, Vinyl-Liebhaber bekommen zudem zwei Bonus-Tracks auf die Lauscher. (Brix)
Bewertung: - / -
Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 67:43 min
Label: Columbia Records
Veröffentlichungstermin: 15.03.2013