Redleft - Now Or Never

redleft_noworneverNormalerweise setzen Bands ihre besten Songs ganz an den Anfang eines Albums, um direkt beim Hörer zu punkten. REDLEFT aus Schwäbisch Gmünd fahren genau die gegenteilige Taktik auf ihrem Debüt „Now Or Never“. Was die Band mit dem gruseligen Techno-Intro („Heartbeat“) bezwecken möchte, will sich mir nicht erschließen. Der Start ist damit vermasselt und der Optimist in mir sagt sich, dass die übrigen elf Nummern nur noch besser werden können.

Der Realist in mir sagt sich, dass besser auch immer relativ ist, und mit dieser Einstellung kommt er zum Schluss, dass REDLEFT eine ziemlich unnötige Band sind. Um „Now Or Never“ einordnen zu können, reicht es aus, sich ein Zitat eines unbekannten Moderators eines unrelevanten Regionalradios (Radio 7) vor Augen zu halten. „Jeden Song könnte man sofort im Radio spielen, ohne dass man dabei Bedenken haben müsste“. Bei der heutigen durchschnittlichen Qualität des Radios ist dies ein Kompliment, das in sich ad absurdum geführt wird.

Zudem möchte ich diesem Zitat in gleich drei Punkten widersprechen. Ein Drittel der REDLEFT Songs sind zu hart für's Radio, ein zweites Drittel viel zu schnulzig und das dritte Drittel ist schlicht so ein großer Schrott, dass nationale Radiostationen ihr Programm damit noch niveauloser machen würden.

Nach drei, vier Hördurchgängen hat man als Hörer echt die Schnauze voll von dieser überflüssigen Platte. Es gibt hierzulande eine ganze Reihe an Künstlern und Bands, die in der Schnittmenge aus Rock und Pop gut und erfolgreich sind und eine Daseinsberechtigung haben. Die Vorstellung, dass REDLEFT eines Tages dazu gehören werden, fällt momentan sehr schwer, weil weder das Songwriting (sozusagen das A und O), der Gesang , die Texte noch der Sound über dem Durchschnitt liegen. Einzig und allein die beiden letzten Songs „My Little Sunshine“ und „Home“ haben ein gewisses Flair, weil sie nicht so verkrampft wirken, wie der Rest.

„Now Or Never“ als Titel soll vermutlich so etwas wie Aufbruchstimmung symbolisieren, schließlich sind die ersten Jahre einer Band, REDLEFT haben sich vor etwa zwei Jahren zusammen gefunden, meist entscheidend für die weitere Entwicklung und den Fortbestand. Da kann man nur noch Glück wünschen. (Maik)


Bewertung: 4 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 40:20 min
Label: 7us Music
Veröffentlichungstermin: 22.02.2013
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