Bison B.C. - Lovelessness

Bison_BC_-_Lovelessness_160Besser spät als nie. So kam ich dann doch noch im jungen Jahr zu der allgemein positiv bewerteten Platte „Lovelessness" von BISON B.C., der Band von der Westküste, die so viele verschiedene Genres in ihre Musik einfließen lassen und somit eine breit gefächerte Fangemeinde ansprechen. Nachdem ich die Band schon vor wenigen Jahren live bewundern durfte, war mir klar, dass auch der nächste Output ein amtlicher Leckerbissen sein wird.
Und ich habe mich nicht getäuscht. Schon von den ersten Tönen an bohrt sich „Lovelessness" nicht nur in mein Herz, sondern auch fest in die Gehörgänge und wird bei jedem Durchlauf stärker und besser.

Die Stimme von James Farwell hinterlässt einen bleibenden Eindruck, wenn auch etwas verfremdet, aber dennoch sehr charismatisch, wütend und melodisch zugleich.
Der Rest der Band geht gleichermaßen mit dem Oberbegriff Rock ins Gericht und würzt die Einheitssuppe kräftig auf mit Einflüssen von Grunge, Stoner, Doom und dezenten , aber wohlschmeckenden Prisen feinster Melodien. Man merkt dabei kaum, dass sich BISON B.C. im ewigen Kampf mit der Welt befinden und im Grunde ihres Herzens mit ihrer Musik nur einen Ausweg aus der Misere ihres Lebens suchen. Wenn man allerdings genauer hinhört, entdeckt man doch so manche Momente der tiefen Verzweiflung und einer depressiven Grundstimmung. Dass man das Ganze dann so nahezu schön und appetitlich verpackt, grenzt schon an eine seltene Kunst, die von den vier Amis ganz selbstverständlich dargestellt wird. Es sind gerade die Gitarrenmelodien, die spartanisch eingestreut werden, sowie schleppende und zugleich harmonische Riffs, die die Hassbrocken mit einer Schleife verzieren.

Wenn man sich da an die Live-Erlebnisse erinnert, kommt einem schon eher das Furiose und Angepisste wieder in den Sinn. Somit steht außer Frage, dass BISON B.C. live trotz aller schönen Momente der Platte diese Songs gekonnt ins Publikum rotzen und zähe Klumpen wie „An Old Friend" oder „Finally Asleep" auch von der Bühne aus mit ansteckender Intensität ins Publikum niederprasseln lassen wird.

„Lovelessness" wird auf jeden Fall zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern eher mit jeder Umdrehung interessanter und packender. Alten wie neuen Fans kann ich dieses Album uneingeschränkt nur empfehlen.

Wird Zeit, dass die Herren wieder über den See schippern und Europa in Schutt und Asche legen. Ich werde dann hoffentlich Ohren- und Augenzeuge sein. (Jochen)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 44:27 min
Label: Metal Blade Records
Veröffentlichungstermin: 19.10.2012

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