Miss Lava - Red Supergiant

Miss_Lava_-_red_super_giant_coverMan muss kein Hellseher sein, um zu erraten, wohin die Reise der Portugiesen MISS LAVA gehen wird: In die Wüste! Denn wenn man mit Stereotypen wie "Lava" und "Giant" um sich wirft, kann es sich kaum um etwas anderes als "Stoner Rock" handeln. Als "Heavy Rock´n´Roll Disaster" bezeichnet sich das Quartett aus Lissabon ironischerweise selbst; die Burschen scheinen also mit einer Menge Spaß bei der Sache zu sein.
Bei "Red Supergiant" handelt es sich um die zweite Scheibe der Südeuropäer und elf neue, staubtrockene Tracks warten nun darauf, gehört zu werden!

Und "Red Supergiant" lässt sich mit "Desert Mind" direkt recht gut an: Nach vorne treibend und arschfett-groovend legen die Jungs um Sänger Johnny Lee richtig saftig los. Dieser klingt wie eine Mischung aus Scott Hill (FU MANCHU) und John Garcia, also eben so richtig "Stoner". Das folgende "Lay Down" schlägt sogleich in eine ähnliche Kerbe; das Gaspedal ist am Anschlag (im Stoner-Sinne, versteht sich!) und ein netter Arschwackel-Groove beherrscht diesen Track.
Zum Glück bremsen sich die Lissabonner in der Folge ein wenig; "Feel My Grace" und der Video-Track "Ride" nehmen Tempo raus und schaffen somit mehr Raum für Heaviness. "Crawl" gerät dann wieder etwas deftiger und besitzt einen schönen Mitsing-Refrain. Nach einer weiteren etwas langweiligeren Verschnaufpause ("Hole To China") geht´s mit "Catch The Fire" und "Murder Of Crows" wieder in die Vollen. Die durchschnittlichen "Yesterday´s Gone" und "Motel Neon" münden dann in den chilligen (damit auch die Gras-Freunde ein wenig audielles Futter haben) Titeltrack, der auch gleichzeitig das Album beschließt.

Auch wenn nicht jeder Song ins Schwarze trifft und die Scheibe am Ende ein wenig abfällt: Die Portugiesen versuchen zumindestens, die Spannung über das komplette Album zu halten. Der Sound ist recht zufriedenstellend und genre-freundlich geraten.
MISS LAVA haben allerdings ein großes Problem: Die Band geht mir viel zu durchsichtig und gewöhnlich vor; die Riffs sind nicht mehr als Standardware und irgendwie vermisse ich die richtig frischen und packenden Ideen. Es ist wirklich so, als ob die Jungs das "Stoner-Handbuch-Für-Anfänger" in- und auswendig gelernt und brav befolgt haben. Leider haben sie dann nicht berücksichtigt, dass gerade die eigenen Ideen eine wirkliche gute und eigenständige Band ausmacht; gerade in einem solch recht starren Genre.

So ist "Red Supergiant" nicht mehr als solide Stoner-Kost geworden. Das kann die Fans zufrieden stellen, wird sie aber nicht aus den Socken hauen. Da könnte sicherlich in Zukunft noch mehr drin sein, wenn die Band sich ein wenig aus dem selbstgeschnürten Stil-Korsett befreien kann. (Brix)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 42:35 min
Label: Raging Planet
Veröffentlichungstermin: 03.12.2012
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