Eine Best Of von HIM! Mein erster Gedanke ist: Wie, die gibt’s noch? Ich hab' jedenfalls seit Jahren nichts mehr von den Finnen gehört. Ein Blick ins allwissende Internet verrät dann aber, daß HIM sehr wohl in schöner Regelmäßigkeit alle 2 bis 3 Jahre ein neues Album veröffentlichen (auch für 2013 ist ein neues Album geplant). Allerdings hat man davon ja nun nicht gerade viel mitbekommen. Aber gut, dann hauen wir eben nochmal eine Best Of raus, vielleicht merken die Leute dann, daß es uns noch gibt.

Über den Sinn oder Unsinn von Best Of-Scheiben wird ja gerne mal gestritten. Den Sinn von „XX – Two Decades Of Love Metal“ zu finden, dürfte aber selbst mit Lupe schwer werden. Von den 20 enthaltenen Songs standen 13 schon auf der 2004er Best Of „And Love Said No“. Als Bonus gibt es lediglich mit „Strange World“ ein Cover von Kevin Grivois alias Ké. Und auch das ist kein wirklicher Kaufanreiz, denn erstens ist es eben ein Cover und kein neuer HIM-Song und zweitens wurde der Song schon vorab als Single (nur digital) veröffentlicht. Wer also unbedingt das Cover haben muß, kann sich auch einfach für wenig Geld die Nummer irgendwo kaufen.

Welchen Grund gibt es sonst noch, sich „XX – Two Decades Of Love Metal“ zuzulegen? Mir fällt keiner ein. Vielleicht noch, wenn man unbedingt absolut alles der Band haben muß, aber das ist dann auch schon alles. Wenn sonst noch jemand einen Grund weiß, kann er ihn mir ja nennen. Zum 20jährigen Bandjubiläum hätte man sich schon etwas mehr Mühe geben und etwas mehr Liebe in die Best Of stecken können. Als Vorschlag hätte ich da z.B. remastern. Denn gerade die älteren Songs klingen teilweise doch etwas lahm und altbacken. Da hätte etwas mehr Pepp und Rums mal nicht geschadet.

So wirkt die Scheibe einfach nur wie eine lieblos zusammengeklatschte Mischung der größten Hits der Band. Die Songs sind alle schonmal irgendwo erschienen. Wenn man sich anschaut, welche Mühen andere Bands teilweise zu ihren Jubiläen betreiben, dann fühlt man sich als Fan schon ein bißchen verarscht. Was ein Glück, daß ich keiner bin, sonst müßte ich ja jetzt weinen. Das hier schreit nicht nach Love Metal, sondern vor allem nach Liebe zum Geldbeutel. Da wird nochmal versucht, mit dubiosen Veröffentlichungen Geld aus den Fans zu pressen. Das hier ist so eine richtig schöne Best Of der Marke „Braucht kein Schwein“.  (Anne)


Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 20
Spielzeit: 76:07 min
Label: Sony Music Entertainment
Veröffentlichungstermin: 26.10.2012