Ill Nino - Epidemia

Cover_Epidemia160pxMit "Revolution Revolución" haben ILL NINO aus New Jersey das erste Mal im Jahre 2001 auf sich aufmerksam gemacht und sich im Laufe der Jahre eine ordentliche Fanschaft erspielt. Nun liegt das nunmehr sechste Album der Band nach 13 Jahren Bandgeschichte vor, und die Truppe um Ausnahmesänger Cristian Machado ruhte sich nicht auf den vergangenen Errungenschaften aus, sondern ging unter einiger Geheimniskrämerei im Februar diese Jahres ins Studio, um den neuen Longplayer einzutüten.

ILL NINO Schlagzeuger Dave Chavarri erwähnte im Vorfeld der Albumveröffentlichung von "Epidemia", dass sie diesmal mehr als auf den vorherigen Alben die Latin- und Tribal-Rhythmen erforschen wollen und dass sie sich keine musikalischen Grenzen gesetzt haben. Den Latino-Metal wollen sie nach Aussage von Sänger Cristian sogar neu erfinden! Na, ob sie da nicht den Mund zu voll genommen haben, denn so eine Aussage weckt sofort hohe Erwartungen an die Platte. Häppchenweise wurden dann Details veröffentlicht wie Trackliste mit Songtiteln und auch das Cover des Albums. Echte Fans der Band waren gespannt wie ein Flitzebogen.
Nun, da es erschienen ist, kann man die Band sofort an ihren großen Worten messen.Ich habe scheinbar eine Nano-Beschichtung gegen diese Art von Musik: sie perlt Überwiegend an mir ab! Ich empfinde sie als belanglos! Eine kontrollierte Mischung aus LINKIN PARK und SLIPKNOT! Ein paar Sekunden Tribal-Drums machen noch keine Latin-Metal Band! Der künstlich weichpuperisch gebremst gehaltene Gesang regt mich eher auf als mich zu begeistern! Das hysterische Geschrei dazwischen soll wohl die Emos hinter dem Ofen hervorlocken? Ja gut, es wird zur Abwechslung mal gegrowlt, aber so richtig zünden will das Album auch nach dem fünften Hördurchgang nicht. Ich finde das Album zu glatt produziert. Wenn man schon mehr Percussion einbaut, dann sollten diese auch in der entsprechenden Qualität zu hören sein. Ich vergleiche ILL NINO hier mit den Tribal-Göttern SOULFLY oder sogar mit dem Album "Roots" von SEPULTURA, das ich in diesem Zusammenhang für einen Meilenstein halte. Ich bestreite nicht, dass das Album "Epidemia" sauber klingt und auf dem neuesten technischen Stand produziert ist, aber ich halte es für belanglose Radio-Kost. Mir fehlt da einfach ein gutes Stück Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert in diesem Sumpf an Nu-Metal Kapellen.
Es sind Songs wie "The Depression", "Death Wants More" und "Invisible People", die das Album meiner Meinung nach vor der völligen Belanglosigkeit schützen. Käufer können sich auf ein Potpourri von verschieden Stilen aus Metalveröffentlichungen der letzten 10 Jahre einstellen. Nu-Metal- Freunde, denen LINKIN PARK zu poppig geworden ist und Leute, denen SLIPKNOT zu extrem ist, finden hier ihre Heimat.
Hasta la vista, Baby! (Andreas)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 37:21 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 26.10.2012

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden