Instrument - Olympus Mons

instrument___olympus-monsVor nahezu genau zwei Jahren stellte mich das Münchner Trio INSTRUMENT gewissermaßen vor eine Aufgabe, die mit einem zu besteigenden Gipfel vergleichbar war: Ihr gleichnamiges Debüt-Album galt es nämlich zu bezwingen und letzten Endes war dies beiderseitig auch geglückt (hier nachzulesen).
Den "Olympus Mons", gleichzeitig Sitz der antiken Götter sowie der höchste, in unserem Sonnensystem bekannte Gipfel (auf dem Mars gelegen), ziert nun den Titel des Nachfolge-Albums der bayrischen Hauptstädter und stellt erst einmal eine vergleichbar schwere Aufgabe dar - wären da nicht ein paar Schleichwege, die die Band angelegt hat...

Denn gerade die vielleicht sperrige Überlänge mancher Tracks des Debüts ist einer gewissen Eingängigkeit bzw. gar laut Promoschreiben dem "Pop" gewichen. Ich kann euch aber gleich beruhigen: Von musikalischer Seichtigkeit ist "Olympus Mons" nach wie vor so weit entfernt wie der zitierte Mars-Berg von der Erde, um mal im Kontext zu bleiben. Die ausgewogene Mischung aus Instrumental- und mit Gesang-begleiteten Tracks ist nach wie vor ein grundsätzliches Trademark INSTRUMENT´s und bietet beidermaßen hohe Rock-Qualität.

Bereits der eröffnende Titeltrack mit seinem mittig platzierten freejazzig-verzerrten Trompetenjam ist weit davon entfernt, massentauglich zu sein; gleichzeitig aber auch für mich SEHR gewöhnungsbedürftig und mühsam - gebraucht hätte ich diesen Part nicht, denn der Rest vom Track ist an Riffing und Spannungsbogen ein kleines Meisterwerk. Und von diesen kleinen Glanzlichtern gibt es noch einige mehr auf "Olympus Mons" zu entdecken: Bereits das folgende "Picks & Chips" hätte auf jeder KARMA TO BURN-Scheibe einen Tribünenplatz verdient;  das zwischen dissonanten Lauten und schmeichelnden Vocals schwankende "Doing Nothing Is Art" oder "Maximum" lassen mich gar an THE NOTWIST zu "12"-Zeiten denken und die chilligen "Centennial Light", "Sunday Best" sowie "The End" zeugen nach wie vor von der Vielseitigkeit der Band.
Sowieso: Die vielen Gastmusiker, die die Streicher, Bläser, Orgeln usw. einspielten, sind hervorragend in das (natürlich grundsätzlich rockende) Fundament eingebunden und fügen dem Sound des Trios weitere feine Nuancen hinzu.

Daher packe ich gegenüber dem Debüt gerne noch einen halben Punkt drauf, hoffe, dass das Trio sich auch mal in der südwestlichen Ecke auf der Bühne blicken lässt und verbleibe nach dieser zweiten erfolgreichen Bergbesteigung herzlichst: Euer (Brix)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:11 min
Label: The Instrument Village / Broken Silence
Veröffentlichungstermin: 17.08.2012


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