Huata - Atavist Of Man

Huata_Cover160Schön, dass es auch in anderen, eher untypischen europäischen Gefilden Weltuntergangsstimmung gibt. Selbst in der prächtigen Bretagne denken einige Musiker in langsamen Rotationen und widmen sich der dunklen und dreckigen Seite der Existenz.

HUATA gibt es schon seit 2006, den Namen haben sie aus dem alten bretonischen Wortschatz und hat die Bedeutung „Hexenverfolgung", und so beginnt ein Konzept, das sich sowohl optisch als auch akustisch fortsetzt.

Was dem Cover nach wie eine schwarze Messe aussieht, hört sich auch ebenso an. Düstere Orgelklänge reihen sich in den zähen Gitarrenlärm ein, zusammen mit wummerndem Bass und einem galeerenartigen Getrommel. Gesanglich werden vielerlei Nuancen abgedeckt – über Sprechgesang, kirchenähnliche Choralgesänge, Geschrei bis Gegröle oder auch einfach nur vorgelesene Texte, stellenweise sogar in deutsch – hier werden ebenso musikfremde Elemente eingesetzt. Die Grundstimmung bleibt dabei allerdings immer düster. Doom, Sludge und Stoner heißt die grobe Umschreibung von „Atavist Of Man", wobei mir der Sludge-Faktor da etwas zu kurz kommt, denn richtig dreckig sind die vier Bretonen nicht am Werk, da reichen hier und da ein paar Rückkopplungen eben nicht aus.

Zäh und langsam sind HUATA allerdings auf jeden Fall, und das leider über Gebühr. Die stramme Stunde innerhalb der sechs Songs zieht sich böse dahin und stellt sich als schwere Kost heraus. Dabei sind die Einsprenkelungen von Ritual-, Kirchen- und Gruselgeräuschen nicht unbedingt hilfreich, da sie in ihrer Länge eher betäuben als aufwecken.

„Atavist Of Man" streckt sich dahin wie ein mittelmäßiger Schwarzweißgruselfilm, der hin und wieder für eine Schrecksekunde sorgt, viel mehr allerdings auch nicht. Irgendwann will und kann man diesem Film einfach nicht mehr folgen.

Somit bleibt mir nur eine bedingte Kaufempfehlung für dieses lange Langeisen. Freunde der mannigfaltigen Doomwelt könnten daran noch Gefallen finden, mir geht es allerdings zu sehr ins Okkultistische, da hätte ich jetzt gerne was Globaleres gehört. Die Scheibe ist bei allem Abwechslungsreichtum einfach zu langatmig. Amen. (Jochen)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 62:10 min
Label: Mordgrimm
Veröffentlichungstermin: 21.05.2012

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