PG.Lost - Key

PG.Lost_-_KeyKinder, ist das aufregend! Auf dem Feld des "Instrumentalen Post-Rocks" werden immer mehr saftige und reichhaltige Früchte geerntet, so als ob sie nur darauf gewartet hätten, endlich im Brei der belanglosen Masse entdeckt zu werden - und die Qualität scheint einfach nicht schlechter zu werden!

PG.LOST aus Schweden beispielsweise fanden sich bereits 2006 in Norrköping zusammen und meine Wenigkeit bekommt erst jetzt diese Ostseebrise ab - und das, obwohl das Quartett nun mit "Key" bereits die dritte Scheibe auskoppelt und in Fernost schon nach der ersten Tour als Stars gefeiert wurde.

Aber nach intensivem Begutachtens der sieben auf "Key" enthaltenen Tracks wird die Ausnahmestellung der Band gleich klar: Episch, tief- aber dennoch eingängig zugleich und mit atemberaubenden Kompositionen versehen zeugen die Songs von internationaler Klasse und lassen PG.LOST ohne Frage auf einer Stufe mit den "Großen" des Genres stehen. Und da habe ich einmal mehr ein tiefschürfendes Problem: Wie kann ich diese großartigen musikalischen Momente in Worte packen?

Kommt der Opener "Spirits Stampede" noch vergleichsweise unscheinbar daher, entwickelt sich bei den darauffolgenden, ineinander übergehende "Vultures" und "Terrain" ein Sturm, der fast seinesgleichen sucht. Bei "Vultures" ist es zuerst der massiv-wuchtiger Groove, der dann bei "Terrain" nahezu in Raserei mündet. Hierzu muss noch nicht einmal das Tempo hochgefahren werden; es geschieht einfach durch diese enorme Intensität.
"I Am Destroyer" lautet der Titel eines Songs - erwartet man sich nun gemäss dem Titel ein Crescendo an Lärm und Dissonanzen, ist man schief gewickelt: Es ist eher wie fliessendes Wasser, das die Kieselsteine im Flussbett langsam, aber beständig abschleift, um sich dann in Massen die Böschung hinunterzustürzen und brachial in hohen Fontänen aufzuspritzen.Das ist einfach nur mitreissend, großartig, monumental!

Und dann diese bitter-süsse Melodie bei "Gathering"...das geht beinahe nicht besser! Und dieses doomige und wuchtige Finale...einfach traumhaft! Das kann selbst das "Weaver"-Monument mit zarten Piano-Klängen, dreizehn Minuten Spielzeit und überwätigendem Ende nicht mehr toppen.

Inzwischen habe ich mich "Key" wohl bereits mehrere Dutzend Male hingegeben und immer noch sind keinerlei Abnutzungserscheinungen zu erkennen. Einfach ein verdammt starkes Stück Musik, wegen dem sich Post-Rock-Konkurrenz in Zukunft mächtig strecken muss, um mit den Schweden mithalten zu können. (Brix)

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 54:47 min
Label: Black Star Foundation / Cargo Records
Veröffentlichungstermin: 04.05.2012

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