Der Titel liest sich schon wie einer von den hartbesaiteten CANNIBAL CORPSE, somit ist die musikalische Richtung auch schon vorgegeben. CUNTEMONIUM aus Sachsen gibt es schon seit gut vier Jahren und haben sich voll und ganz dem Goregrind verschrieben, mit all seiner Widerwärtigkeit und Abartigkeit. Das große Label auf dem Cover sagt schon deutlich, was einen da erwartet. Selbst die Internetseite wird mit einem Warnhinweis an die jungen und schwachen Gemüter eingeleitet.Diese vier netten Zeitgenossen aus deutschen Landen quälen sich bzw. den Zuhörer eine halbe Stunde lang durch die tiefsten Tiefen der menschlichen Seele, ohne dabei auf die humoristisch-makabere Ausrichtung zu verzichten. Es wird auf dem Mikro herumgekaut, mit ordentlich Harmonizer in der Stimme und oralen Geräuschen aus der Hölle nebst feinstem Geballer und auflockernden Uffzeck-Parts.
Natürlich ist beim Grindcore neben dem musikalischen und inhaltlichen Anteil ein ebenso auswurfsähnlicher Sound Gesetz, dennoch könnte die Produktion noch etwas weniger mies sein, denn CUNTEMONIUM haben schon einiges musikalisch zu bieten, was leider in der Soundpampe ab und zu untergeht. Gegurgel, Geschrubbe und ein Drumset aus Kaugummi-Bassdrum und Keksdosen-Snare sind dennoch klassisch amtlich.
Auch wenn man lyrisch nicht allzuviel mitbekommt, braucht man weder auf sozialkritische oder politische Themen zu setzen, hier regiert das pornöse Extrem mit ebenso ausufernden Metzel- und Folterfantasien. Bestimmt nicht jedermanns Sache, aber einen Unterhaltungswert bietet "Raped, Butchered And Eaten" allemal, auch ohne schwere Kindheit oder Defizite in der Jugend kann man sich an diesem Blut- und Eitercocktail erfreuen.
Grindcorefreaks sollten sich mal die zahlreichen Livetermine anschauen. Auf der Bühne geht es bei CUNTEMONIUM bestimmt sehr besonnen und romantisch zu. (Jochen)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 17
Spielzeit: 30:07 min
Label: Low.B Records
Veröffentlichungstermin: 03.03.2012
