Raate - Menetyksen Tie

Raate_MenetyskenTieFinnischer Black Metal ist immer ein Ohr wert. Egal ob sinnlicher Folk oder pechschwarzer Black Metal, das Bandaufgebot dieses Landes hat für jeden etwas parat. Umso mehr freute ich mich darauf, RAATE kennenzulernen, über die ich bis Dato nur Gutes gelesen hatte.
Ihr aktuelles Album „Menetyksen Tie“ zeigt, wie sich naturverbundene Finsternis auf musikalisch ausgedrückte Art und Weise vertonen lässt, ohne sich dabei der Akustik-Keule bedienen- oder dem ausgelutschten Ambient-Trip verfolgen zu müssen.

Geboten wird ein Black Metal, wie man ihn kennt und schätzt. Es gibt schöne, eingängige Gitarrenläufe, ein saftiges Mid-Tempo-Drumming und einen böswilligen Gesang, die allesamt doch recht ordentlichen rüberkommen. Der Gitarrist weiß, wie man gängige Riffs ordentlich interpretiert, der Drummer versteht sich auf rhythmische Dynamik und der Sänger beherrscht seine Stimme tadellos.
Was RAATE von der Masse abhebt sind jedoch die leicht folkig angehauchten Einflüsse, die immer wieder vordringen. Diese reichen von heroischen FALKENBACH-Anleihen seitens des Keyboards, oder einfach nur gierige  Gitarreneinlagen, denen ein Touch  epischer Monumentalmusik innewohnt.

Passender Klargesang lockert die Atmosphäre hin und wieder etwas auf, ebenso wie langsame Abschnitte, die gefällig und treibend ihren Weg durch die Gehörgänge finden.
Leider kommt RAATE oft nicht zum Punkt. Die Musik plätschert zu oft einfach nur vor sich hin, entfaltet sich dabei aber kaum. Wirklich Langeweile kommt dabei zwar nicht auf - denn die Musik ist keineswegs schlecht – aber die pseudohypnotische Eintönigkeit geht stellenweise doch etwas weit.
Für Freunde der gemütlichen Musik, die es nicht eilig haben, und OCTOBER FALLS oder FALKENBACH über alles lieben, sei „Menetyksen Tie“ eine absolute Empfehlung. Wer jedoch lediglich auf sauberen Black Metal mit Folk-Einflüssen steht, der ist wohl besser bedient mit NATTSOL, BELENOS und Co. die schlicht und einfach etwas mehr Pfeffer im Arsch haben. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:45
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 19.10.2011

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