White Widdow - Serenade

whitewiddow_serenadeHey! Kann mal bitte jemand die Zeitmaschine ausschalten und mich wieder zurück ins Jahr 2011 holen? Irgendwas ist hier schiefgelaufen…ich wollte doch nur ’ne CD hören, und jetzt stecke ich hier in den 80ern. Leute, ich hab’ Angst, verdammt…mir wächst schon ’ne Dauerwelle, ich krieg’ ne Vokuhila und bunte Glanzleggins beginnen, sich an meinen Beinen hochzuringeln… Jetzt stehe ich in einem Stadion und eine Band betritt die Bühne. Ich glaube, das sind EUROPE. Aber Moment…irgendwas stimmt da nicht…was spielen die denn für Songs?

Ach, ich sitze gar nicht in ’ner Zeitmaschine und das sind auch nicht EUROPE, das sind WHITE WIDDOW aus Australien! Das muß man einem aber auch erstmal sagen. So auf Anhieb merkt man das nämlich nicht. Dafür klingt der Fünfer aus Melbourne dann doch verdammt, verdammt stark nach EUROPE und Konsorten. Also den Sonderpreis für Eigenständigkeit und Individualität gewinnen WIHTE WIDDOW auch mit ihrem zweiten Album „Serenade“ ganz sicher nicht.

Dafür verkörpern sie aber den Stadionrock der 80er so perfekt, daß man wirklich glaubt, hier ein Album aus den 80ern zu hören. Seien es nun die Keyboards, die Gitarren oder der Backgroundgesang – alles klingt absolut nach den 80ern. Und dabei schaffen es WHITE WIDDOW, zu keinem Zeitpunkt lächerlich oder altbacken zu wirken. Nein, man nimmt ihnen jederzeit ab, daß sie das, was sie tun, aus Überzeugung tun und weil sie diese Art der Musik lieben.

Und – ganz wichtig – die Australier haben mit „Serenade“ ein Album geschaffen, auf dem eigentlich kein einziger schlechter Song steht. Man kann sich das komplette Album jederzeit am Stück anhören und dabei herrlich entspannen oder wahlweise auch begeistert mitsingen. Und das schon beim zweiten oder dritten Hördurchgang, denn auch die Texte sind ziemlich auf 80er getrimmt und doch recht vorhersehbar.

Dabei gehen Songs wie „Cry Wolf“, „Do You Remember“, „How Far I Run“ oder „Love Won’t Wait“ sofort ins Ohr und rocken schön lässig. Mit „Patiently“ hat man natürlich auch die Quotenballade zum Feuerzeugzücken an Bord und bei „Mistake“ dürfen sich auch die härteren Gitarren mal austoben. Das einzige was mich an dieser Scheibe stört ist das Soundsample zu Beginn von „Reckless Nights“, das so klingt als würde jemand solange am Radio rumfummeln, bis er endlich auf WHITE WIDDOW stößt. Ist beim ersten Mal ja noch ganz lustig, aber wenn man die Scheibe mehrmals hintereinander hört, nervt es doch gewaltig.

Ansonsten haben wir hier aber ein sehr feines Album, das jedem Stadionrock-Anhänger zusagen sollte. Außerdem ist die Scheibe ziemlich massenkompatibel und eignet sich sowohl als Partybeschallung als auch um die Freundin, die eigentlich keinen Metal mag, zu besänftigen. Oder um sich aus einem Stimmungstief herauszuziehen, denn „Serenade“ macht einfach Spaß. (Anne)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:32 min
Label: AOR Heaven
Veröffentlichungstermin: 23.09.2011
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