Seven - Freedom Call

seven_-_freedom_callSeit 1999 gibt es die Band SEVEN aus der beschaulichen Tschechichen Republik schon. Seitdem wurden schon 6 Alben veröffentlicht. In Zeiten, in denen Bands schon mal 14 Jahre dafür brauchen, keine schlechte Leistung. Das hat sich anscheinend auch das Label Nuclear Blast gedacht, über dem die neue Scheibe „Freedom Call" erscheint und von Victor Smolski, seines Zeichens Gitarrist von der altehrwürdigen deutschen Band RAGE, produziert wurde.

SEVEN selbst beschreiben ihre Musik als Progressive Metal. Sehr progressiv ist zumindest die neue Scheibe aber nicht geworden. Dafür gibt es aber starke Hook-Lines, eine gute Gesangsleistung von Sänger „Lukás Písarik" und Lieder, die sofort ins Ohr gehen.

Schon das erste Lied und Titeltrack „Freedom Call" zeigt das deutlich. Ein stampfendes Intro zum Einstieg, ein sich steigender Songaufbau und ein melodischer Refrain reißen einen sofort mit, wenn man mit der eher „freundlichen" Attitüde der Band was anfangen kann. Das scheint auch der favorisierte Aufbau von SEVEN zu sein. Die meisten Lieder auf „Freedom Call" laufen nach diesem Schema ab. Ob „Brain Eater", „Get It" oder „Wild In The Night", das Schema bleibt sehr oft gleich. Was sich in der Theorie allerdings schlimmer anhört, als es in den Liedern selbst ist. Die Lieder zünden dadurch einfach sehr schnell und wenn man nicht stark darauf achtet, stört es auch nicht wirklich. Das haben anscheinend auch SEVEN selbst gemerkt und packten noch ein paar ruhigere Lied auf das Album, die auf die schönen Namen „The Road" und „Abandoned" hören. Leider sind diese dann etwas zu seicht ausgefallen und verblassen im Vergleich zu den restlichen Liedern. Wirklich schlecht ist aber keines von Beiden und das „Freedom Call" wird dadurch etwas abwechslungsreicher.

Was mich allerdings mehr gestört hat, sind die teilweise pathetischen oder auch manchmal schnulzigen Refrains. So ging mir „Steal My Breath" sehr schnell auf die Nerven. Dabei ist das Lied an sich aber gar nicht so schlecht. Ein bisschen weniger „schlechter Liebesfilm" im Refrain hätte es aber auch getan, zumal der Vers auch ein ziemlicher Stampfer ist.

Ein echter Pluspunkt ist die Produktion. Die Gitarren sind druckvoll, modern, aber nicht zu künstlich. Die Bassdrum drückt nach vorne und der Gesang ist gut gelungen. Alles in dem Maße, dass das dargebotene sehr gut rüber gebracht wird.

Das Fazit zu ziehen, ist für mich in diesem Fall etwas schwierig. Die Grundauslegung mag ich gerne, allerdings stoßen mir ein paar kleine Details sauer auf. Der etwas zu gleiche Songaufbau und die teilweise kitschig/melodischen Refrains geben leider Abzug in der B-Note. Dagegen stehen aber gute harte/stampfende Riffs und toll eingesetzte Soli. Auch das Soundgewand ist gut produziert und schlägt die letzte Rage-Platte allemal. Wer sich also mit den „gute Laune"-Refrains und mangelnder Abwechslung anfreunden kann, sollte einen Kauf in Erwägung ziehen. Mir jedenfalls hat „Freedom Call" viel Spaß gemacht.(Simon)



Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 54:25 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 02.09.2011

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