Warum sich ausgerechnet Progressive-Metaller als wiedergeborene Trottel bezeichnen, wird für mich wohl eher im Verborgenen bleiben. Sind doch gerade die Vertreter der fortschrittlichen, harten Klänge diejenigen die mit am Anspruchsvollsten musizieren. Doch möglicherweise liegt exakt daran der Witz und ich habe mich mit dieser Aussage selbst zu einem Idioten degradiert.Einen Aufschluß darüber gibt es aber auf dem selbst betitelten Debüt von RENAISSANCE OF FOOLS nicht.

 

Doch halbgare Interpretationsversuche mal beiseite. Die hier vorliegende Vereinigung setzt sich mitnichten aus Anfängern zusammen. Sowohl Daniel Magdic (PAIN OF SALVATION), als auch Per Wiberg (OPETH, zumindest als Aushilfe bei den Keyboards zuständig) sind auf der Scheibe vertreten. Doch auch wenn diese beiden Herren eigentlich für qualitativ hochwertige Veröffentlichungen sprechen, wird bereits beim ersten Song, und eben auch bei allen anderen klar, dass man sich in Sachen Sängersuche gerne etwas länger Zeit nehmen können.

Es wäre zwar übertrieben Kjetil Bergdahl als schlecht zu bezeichnen, aber im Vergleich zu der instrumentalen Darbietung fällt er schon beträchtlich ab. Nun gut, für diejenigen, bei denen einzig und allein die Musik im Vordergrund steht, dürfte dies wohl egal sein, aber für den Großteil eher ein kleiner Wermutstropfen. Die Band agiert aber wirklich gut im Zusammenspiel. Dabei dürfte das Gehörte wohl auch für jene interessant sein, die mit hochkomplexen Soloeskapaden und für Normalsterbliche kaum realisierbare Rhythmenwechsel à la DREAM THEATER nur wenig bis gar nichts anfangen können. Dies beweist auch die Spielzeit, die mit gut 51 Minuten eine wahrhaft akzeptable Länge aufweist.

Insgesamt aber ein wirklich solides Werk, das man sich gerne mehrere Male anhören kann, besonders den Opener "Precious Life". (David)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:14 min
Label: Metalville
Veröffentlichungstermin: 30.09.2011