Suicide Silence - The Black Crown

SuicideSilence_Black_CrownSUICIDE SILENCE waren neben ALL SHALL PERISH, MEDEIA und EMMURE eine der Bands, die ich im Death Core-Wust noch originell und griffig genug fand, um nicht nach zwei Tracks ins große Gähnen zu verfallen. Die Mischung aus Todesblei- und Core-Elementen war gerade auf der vorhergehenden "No Time To Bleed"-Scheibe in der Mischung nach meinem Gusto: Kein unnötiges Gefrickel oder Technik-Gewichse, sondern immer schön geradeaus auf die Zwölf!
So war die Spannung auf den nächsten Schlag der Kalifonier selbstredend - von Steve Evetts (u.a. für DILLINGER ESCAPE PLAN und HATEBREED in der Vergangenheit an den Reglern) veredelt, warten nun elf neue Tracks darauf, unsere Gehörgänge einmal mehr zu malträtieren!

Und sogleich ballert "Slaves To Substance" in gewohnter SUICIDE SILENCE-Art wuchtig und brachial aus den Boxen. Irre Blasts wechseln mit Double-Bass-Gewittern, Mitch keift und growlt ebenso in bekannter, unmenschlicher Manier. Also alles beim Alten und keinerlei Entwicklung bei Lucker und Gesellen?
Nein, diese Tatsache wird im Laufe von "The Black Crown" mehrfach widerlegt! Nur bin ich mir noch nicht so recht sicher, was ich von den Entwicklungen halten soll.

SUICIDE SILENCE haben ihren eigenen Stil gefunden, soviel wird gleich klar. Durch das Reduzieren des Blast-Anteils im Tausch zu mehr Mid-Tempo- und eher in Nu-Metal-Gefilde-passende Parts (beispielsweise bei "You Only Live Twice", "O.C.D." oder "Fuck Everything") wird man desöfteren an die Maskenmänner von SLIPKNOT ungefähr zu deren "Iowa"-Zeiten erinnert. Und auch die von Jonathan Davis (KORN) beigesteuerten Vocals bei "Witness The Addiction" zeugen von der Öffnung zu mainstreamigen Gefilden - was aber nichts an der Tatsache ändert, daß dieser Track die Bezeichnung "Hit" verdient hat.
Die Tracks wie  das recht thrashige "Human Violence", "Smashed" und "Cancerous Skies" werden allerdings die "alten" Prügel-Fans nach wie vor glücklich machen und bilden das brutale Gegengewicht zu den Mid-Tempo-Stücken.

Aber leider bewegen sich nicht alle Songs auf diesem Niveau - gerade gegen Ende der Scheibe findet sich mit "The Only Thing That Sets Us Apart" und "Crossed-Eyed Catastrophe" lediglich Füllmaterial, aber welche Band schafft es heutzutage schon, ein Album voller Knaller zu machen? Daher gibt´s hierfür nur leichte Abzüge in der Endnote.

Dennoch habe ich mir von "The Black Crown" etwas mehr erhofft. Sicher ist es als äusserst positiv zu bewerten, daß SUICIDE SILENCE nicht einfach nur ein nächstes "No Time To Bleed" schreiben wollten, aber irgendwie ist für meinen Geschmack diese frische Spontanität abhanden gekommen und der Wille, sich breiterem Publikum zu öffnen, hat den Vorrang erhalten.
Nix für ungut, die Scheibe ist dennoch ein dickes Brett geworden und wird die überproportionale T-Shirt-Dichte auf einschlägigen Konzerten sicherlich nicht schmälern! (Brix)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 39:15 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 15.07.2011

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