Will man technisch einwandfreien, teufelsanbeterischen und provokativ antichristlichen Black Metal, dann sucht man in Schweden sicherlich nicht sehr lange. Die Gegend rund um Stockholm darf getrost als Hochburg des orthodoxen Black Metals angesehen werden, so finden sich dort fast an jeder Ecke großartige Bands wie ONDSKAPT, VALKYRJA oder FUNERAL MIST.
Auch die 2008 gegründeten REV 16:8 gehört zu diesen Bands. Ihr Bandname ist dabei eine Bibelstelle, die gleich zeigt, wie bitterböse und spirituell es bei den Schweden zugeht. Ihr nun zweites Album „Ashlands“ dürfte wohl niemanden enttäuschen, der dementsprechend angebrachte Erwartungen an diese Band hat.
Tatsächlich wir ein Black Metal geboten, der sich allein technisch durchweg hören lassen kann. Der Gitarrist versteht es, unmenschliche Fingerübungen an seinem Instrument vorzunehmen. Durch seine präzise, lockere Spielweise ist „Ashlands“ in sich sehr ausgewogen. Es wirken weder die schnellen, brutalen Blastbeatpassagen zu hektisch, noch die langsameren Midtempoeinschübe zu belanglos oder gar eintönig.
Neben den eingängigen Riffs sind es vor allem die eingängigen Läufe, die zusammen mit einem sehr gelungenen Drumming für ein ordentliches Hörerlebnis sorgen.
Der Sänger sorgt mit qualitativ hochwertigem Brüllen, verstörendem Röcheln und auch mit etwas amateurhaftem, klarem Singen zumindest für ein wenig Abwechslung. Diese kommt ansonsten leider etwas zu knapp. Trotz spannender Geschwindigkeitswechseln, exzessiven Motivabänderungen und produktionsbedingter Perfektion wirkt „Ashlands“ nach ein paar Hördurchgängen etwas schal. Innovation vermisst man ebenso wie Eigenständigkeit und Experimentierfreude.
Dennoch bieten REV 16:8 eine sehr solide Kost, die immer wieder gerne gehört wird. Fans von OFERMORD und ONDSKAPT werden mit Sicherheit ihre Freude an „Ashlands“ haben. Mit diesem Album kann an sich niemand etwas falsch machen, denn die objektiven Aspekte sind durchweg hervorragend. Irgendwann hat man als alteingesessener Genre-Fan jedoch genügend Scheiben derartiger Musik in seinem Schrank stehen, was den Kauf von „Ashlands“ schlicht und einfach überflüssig macht. (Jannick)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:32
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 08.04.2011