TesseracT - One

TesseracT_-_OneEs gibt Alben, bei denen man beim ersten Hören bereits erkennt, dass hier etwas ganz Besonderes entstanden ist. So erging es mir jüngst auch bei "One" von TESSERACT, einer seit 2003 (noch als Solo-Projekt) bestehenden, britischen Formation. 2007 formte sich ein Quintett, um die musikalischen Visionen des Gitarristen Acle Kahney als Band umzusetzen.

Ich ahnte sofort, dass ich für diese Scheibe Dutzende von Durchläufen brauchen würde, um das experimentell und progressiv angelegte Konzept vollends erfahren und begreifen kann.

Auch wenn die Zeit an uns dieser Tage im Eiltempo vorbeirauscht, sollte sich der geneigte Stromgitarren-Freund ab und an die Muse gönnen und sich einem Album intensiv widmen - in diesem Falle wäre "One" eine bestens investierte Stunde.
Kurz umrissen: TESSERACT sind modern-progressiv im Sinne von MESHUGGAH meets DREAM THEATER meets 30 SECONDS TO MARS - das sollte als groben Anhaltspunkt für euch hinkommen; diesen stilistischen Bogen bekommen die fünf Briten tatsächlich locker gespannt.

Auch konzeptionell hat man sich Gedanken gemacht: Das "Concealing Fate"-Epos (bereits bekannt von der gleichnamigen EP) besteht aus sechs Teilen und bildet das Kernstück von "One"; von fünf weitere Tracks flankieren dieses Hauptthema. Tatsächlich lohnt es sich, dieses Album an einem Stück zu geniessen; dies gilt vor allem für den o.g. Kern, denn hier fliessen die Stücke ineinander über und werden von einem immer wiederkehrenden, aber auch im Verlauf der sechs Songs variierten Hauptthema verbunden - das kommt live ganz bestimmt bombastisch (Ganz stark: Die wahnwitzige Double Bass bei "Deception - Concealing Fate Part Two" und der Gesang bei "Origin - Concealing Fate Part Six").

Die umschliessenden Titel stehen dem in nichts nach: Das Eröffnungs-Duo "Lament" und "Nascent" ebnen den Weg zum Hauptteil; "Sunrise" überzeugt besonders mit seinen ruppigen Parts, das darauffolgende "April" markiert den Ruhepol der Scheibe, bevor mit "Eden" zum Abschluss noch einmal ein neunminütiges Prog-Inferno entfacht wird.

Auch ich als nicht unbedingt ausgewiesener Prog-Freund verneige mich vor TESSERACT: Es wird zwar teilweise gefrickelt bis die Saiten qualmen, die Breaks überschlagen sich mitunter in wahnwitziger Manier, aber dennoch ist der rote Faden stets erkennbar. Das einzige, was dieser Band nun noch fehlt, ist der "Hit", aber die Burschen sind ja noch jung. Aber dann gehts für TESSERACT erst so richtig los. (Brix)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 54:38 min
Label: Century Media Records
Veröffentlichungstermin: 21.03.2011

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