Calm Hatchery - Sacrilege Of Humanity

calmhatchery_sacrilegeofhumanityDeath Metal mit morgenländlichen Einflüssen kennt man hauptsächlich von den US - Amerikanern NILE, doch auch in Polen gibt es anscheinend eine Hand voll Hobby - Archäologen. Die 2002 gegründeten CALM HATCHERY lassen auf Ihr Debütalbum von 2006 nun den zweiten Streich in Form eines Longplayers folgen, der auf den Namen "Sacrilege Of Humanity" hört.
Wobei man die Osteuropäer auch nicht auf die Ägyptische Mythologie beschränken darf, denn textlich geht es eigentlich insgesamt um Mord, Totschlag, Krieg (unter anderem die Schlacht an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg) und andere Gräueltaten.

Der Traum der Klapperschlange, die sich anscheinend in Ägypten befindet, wird direkt mit dem Intro erfüllt. Nach der atmosphärischen Einleitung geht es direkt tief grunzend und mit Blastbeat angetrieben in den "Sea Of Truth". Ein ordentlicher Knaller - Song zum Einstieg. Der "Messerschmitt" (was haben sich die Jungs dabei gedacht?) wetzt anschließend die Klingen und killt ordentlich durch eher schleppendes Riffing und Gitarrenquietscher, wie man sie auch von NILE kennt. Geiles Teil und schon fast eine Art Death - Metal - Ohrwurm.

"We Are The Universe" schlägt in eine ähnlich eingängige Kerbe und gefällt mit gut gesetzten Breaks und einem wunderbar melodischen Part, der ins Gitarrensolo hinführt. Bei "Hymn Of The Forgotten" kommt das Doublebassgewitter besonders gut durch. Wobei man sagen muss, das da noch mehr drin gewesen wäre. Die Hymne hätte noch epischer sein können...auch wenn CALM HATCHERY technisch echt fit sind, hätte eine Band wie NILE (der Vergleich bietet sich einfach am besten an) da kompositorisch mehr rausgeholt. Das folgende "Lost In The Sands" zählt zu den Highlights der Scheibe und besticht durch pfeilschnelle Gitarren, gepaart mit mysteriösen Melodien und einem tollen Gitarrensolo. Eingeleitet mit Bombenalarm, gefolgt von einem Ausschnitt aus einer Hitler - Rede beginnt "The Blood Of Stalingrad". Musikalisch kommt der Song ohne nach Nilwasser schmeckende Zutaten aus, doch irgendwie fällt der Track qualitativ doch ein wenig ab. Atmosphärisch ist er, aber auch etwas eintönig.

Im großen und Ganzen lässt sich sagen, dass der Polen - Fünfer sehr akribisch die Birne zermartert. Vom technischen Standpunkt aus ist "Sacrilege Of Humanity" eine beachtenswerte Platte, aber das gewisse Feingefühl beim Songwriting will den Jungs nicht immer von der Hand gehen. Man merkt einigen Kompositionen an, dass da noch Luft nach oben gewesen wäre...vielleicht macht das auch die Erfahrung aus...oder es ist einfach das gewisse Etwas bzw. die Genialität, die gute Bands von großartigen Bands unterscheidet. Sozusagen das "I - Tüpfelchen" auf den Songs, welches manchmal darüber entscheidet, ob eine starke Band mit Potential eine Stufe weiterkommt oder stagniert. Doch letztendlich bekommt der Fan von technischem Todesblei eine solide Scheibe geliefert, die bemerkenswerterweise zum Teil schnell ins Ohr geht. An ein paar Ecken und Enden könnte wie bereits gesagt, noch etwas am Songwriting getan werden, doch CALM HATCHERY sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. (Kevin)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 36:59 min.
Label: Selfmadegod Records
Veröffentlichungstermin: November 2010

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