Fiction Plane - Sparks

Fiction_Plane_-_Sparks_artworkWas tun gegen das vermaleidete Musik-Business und seine Forderungen an möglichst hohe Verkaufszahlen in kargen Zeiten?
FICTION PLANE aus London meinen die Antwort zu wissen: Einfach die Band-Autnomie so groß wie nur irgend möglich halten! Will heissen: Kein Schielen auf kommerzielle Gegebenheiten, kein Single-Zwang, einfach nur die Musik spielen, die man im Herzen trägt.
"Das tun doch Viele!" werden die meisten von euch nun einwerfen - das ist auch richtig. Aber: Bei FICTION PLANE handelt es sich halt um keine Band aus dem Extrem-Sektor, sondern um eine (alternative) Rock-Band, die natürlich ihre Ambitionen hat, Platten zu verkaufen.
"Sparks" markiert Album Numero Drei der im Jahre 2001 gegründeten Band und bei der Recherche hierzu konnte ich einige erstaunliche Dinge feststellen...

Denn bereits nach dem ersten Durchgang schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: "So würden THE POLICE klingen, hätten sie sich zwanzig Jahre später gegründet!". Das liegt zum einen an der immensen stimmlichen Ähnlichkeit des Sängers und Bassers Joe Sumner zu Sting; zum andern an den musikalischen Einflüssen, die auf "Sparks" zu hören sind.
Moment?! "Sumner"? THE POLICE-Kenner werden sofort über diesen Namen gestolpert sein und richtig: Hier ist niemand geringerer als Sting´s Sohn am Mikro und Viersaiter! Die optische Ähnlichkeit ist ebenso unverkennbar sowie die klassische Trio-Besetzung schlagen Papa´s Kult-Band nach.
Umso erstaunlicher ist es, daß weder auf der myspace-Seite noch im Promo-Schreiben irgendwelches pushendes Namedropping vollzogen wird - FICTION PLANE wollen auch hier ihren eigenen Weg gehen.

Und dieser weiß zu überzeugen: Bereits nach wenigen Runden im Player kristallisiert sich so mancher Hit heraus: Der Video-Track "Out Of My Face", das etwas an die BEATSTEAKS erinnernde "Talking", das loungige "Zero", sowie der Opener "You Know You´re Good" gehen schön ins Ohr und bleiben auf unabsehbare Zeit auch genau dort; der Pop-Appeal der Tracks ist jedoch mitnichten negativ zu bewerten!

Die recht schrägen "Tommy" (da hört man sicherlich die Steinzeit-Königinnen anklopfen!), "Russian LSD" (bei dem Titel ist die Schrägheit kein Wunder!) und das mit Reggae-Rhythmus versehene "Push Me Around" heben FICTION PLANE mit von 08/15-Bands ab.

Ich bin jedenfalls von "Sparks" überzeugt worden: Eine Dreiviertelstunde fluffig lockere Gitarrenmucke, die Laune macht - und um es mit Sohnemanns Worten zu sagen: "Ich liebe es, von einer zuvor unbekannten Band überrumpelt zu werden" - FICTION PLANE haben es bei mir jedenfalls geschafft! (Brix)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:13 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 01.10.2010

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