Spirit Descent - Doominion

Spirit Descent - DoominionDass es im deutschen Untergrund einige richtig gute Doom Metal Bands gibt, das zeigen Festivals wie das Doom Shall Rise oder das Hammer Of Doom Jahr für Jahr! Keine Ahnung, ob SPIRIT DESCENT schon mal auf einem der beiden Festivals gespielt haben, ich glaube nicht, trotzdem kann und muss man die Epic Doomer aus Lübeck spätestens seit dem letztjährigen Demo „A New Doom Is Rising“, das innerhalb der Szene einiges an Staub aufwirbeln konnte, zu dieser Gattung an Bands zählen. Als logische Folge dieses Demos konnte die Band aus dem hohen Norden einen Deal mit dem auf Doom spezialisierten Minilabel Eyes Like Snow landen, über das Anfang des Monats das Debütalbum der Band erschienen ist, das mit „Doominion“ einen Titel verpasst bekam, der gleich mal zeigt wohin die Reise geht.

SPIRIT DESCENT liefern auf diesem ihrem ersten Album gleich mal die komplette Palette des (epischen) Doom Metals ab, die man als Anhänger des Genres zu schätzen weiß. Über weite Strecken funktioniert das alles auf „Doominion“ auch ganz passabel, wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass SPIRIT DESCENT gar keine neuen Akzente setzen können, dazu orientiert man sich allzu sehr an seinen Vorbildern wie SOLITUDE AETURNUS, WARNING, CANDLEMASS, BLACK SABBATH, um nur ein paar zu nennen. Aber auch Aufgewärmtes kann ab und zu mal gut schmecken, zumal das Doom Genre nicht dafür bekannt ist, am Fließband Alben rauszuhauen; in der endgültigen Bewertung wird sich das trotzdem bemerkbar machen.

Die beiden Highlights der fast 70 Minuten langen Sammlung der Langsamkeit sind meiner persönlichen Meinung nach das an zweiter Stelle stehende „Land Of Tears“ (das u.a. auch Rich Walker von SOLSTICE gut zu gefallen scheint) und „A New Dawn“, die beide vom stetig kumulierenden Songaufbau her der Blaupause eines Epic Doom Songs nachempfunden sind. Der Rest ist soweit respektabel, es gibt an „Doominion“ aber eine Sache, die sich durch das komplette Album sozusagen als schleichend vorhandener Negativaspekt zieht. So interessant die Songs stellenweise auch sein mögen, den fünf Herrschaften gelingt es im Laufe der guten Stunde so gut wie nie für Gänsehaut zu sorgen bzw. man wird nicht so von der Musik in den Bann gezogen, wie es andere Bands, allen voran WHILE HEAVEN WEPT, schaffen.   

Dafür haben SPIRIT DESCENT mit dem ehemaligen DECEPTIVE SILENCE Sänger Jan Eichelbaum einen Frontmann in ihren Reihen, der ähnlich wie ein Gerrit Mutz bei DAWN OF WINTER versucht, seine ganze stimmliche Bandbreite einzubringen, von hohem klaren Gesang bis hin zu den ab und an eingestreuten Growlpassagen.

Keine Frage, „Doominion“ ist ein hoffnungsvoller Einstand für SPIRIT DESCENT, der so ziemlich jeden Doom Metal Maniac zufrieden stellen wird, für mehr reicht es aktuell aus den dargelegten Gründen noch nicht. (Maik)

 

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 69:33 min
Label: Eyes Like Snow
Veröffentlichungstermin: 03.09.2010

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