Caravellus - Knowledge Machine

caravellus_knowledgemachine.jpgKonnten mich HANGAR mit ihrem letzten Output „Infallible“ vor kurzem nicht so recht begeistern,  so liegt es nun an ihren brasilianischen Landsleuten von CARAVELLUS mit einer vergleichbaren Scheibe („Knowledge Machine“) in einem vergleichbaren Genre (Melodic Power Metal) bei mir zu punkten. „Knowledge Machine“ ist übrigens nach KERION's „The Origins“ erst die zweite Veröffentlichung des noch jungen kanadischen Labels Metalodic Records und im Übrigen auch erst das zweite Album von CARAVELLUS selber, deren 2007er Debüt „Lighthouse And Shed“ noch bei Erpland Records erschienen ist. Im Vergleich zum Debütalbum hat sich das Besetzungskarrusell bei den Brasilianern kräftig gedreht, mit Gitarrist Glauber und Keyboarder Daniel sind nur noch zweifünftel des Gründungs-Line-Up's dabei. Wie schlagen sich nun CARAVELLUS mit ihrem zweiten Album?

Der Anfang von „Knowledge Machine“ weiß erst einmal zu überraschen. Normalerweise ist man bei solchen Alben bombastische Chöre durchaus gewohnt, aber einen klassischen Kirchenchor hört man auch nicht alle Tage wie in „Deus Ex Machina“, dem einminütigen Intro von „Knowledge Machine“. Dieses Intro leitet ohne Pause in den Opener „Corsairs In Black“ über, der nicht nur flott vorgetragen wird, sondern der sich auch flott im Gehör festsetzt. Eine schöne Mischung aus der Progressivität von SYMPHONY X und den Power Metal Elementen von ANGRA. Prinzipiell bewegen sich CARAVELLUS auch bei den restlichen 7 Songs des Albums in diesem Schema. Vom Songwriting und von den Melodien her erinnert vieles an ANGRA, die sehr vordergründig eingesetzten Keyboards von Daniel Felix erinnern an SYMPHONY X. Die Virtuosität dieser beiden Bands erreichen CARAVELLUS aber nur an einigen Stellen, vieles an „Knowledge Machine“ kommt zu halbgar und zu wenig fesselnd rüber.

Fast alle Songs bewegen sich um die 6-Minuten-Marke oder darüber und dann muss man schon ein besonderes Geschick haben, um die Songs und damit das gesamte Album spannend zu halten. Bei drei, maximal vier Songs gelingt das CARAVELLUS durchaus, neben dem Opener wissen noch „The Divine Comedy“ (mit Dario Grillo (VIOLET SUN) und Ana Mladinovici (MAGICA) als Gästen) sowie „Dance Of Damnation“ (tolle neoklassiche Gitarrensoli) zu gefallen. Andere Nummern wie beispielsweise „The Night Has Fallen“ fangen schnell an langweilig zu werden. Der Titeltrack ganz am Schluss bringt es sogar auf eine Spielzeit von über 15 Minuten und was bei 7 Minuten schon nicht klappt, das geht da natürlich noch mehr in die Hose. Löbliche Ausnahme in dieser Hinsicht ist die Ballade  „Wherever I Am“, die es gerade mal auf 3 Minuten bringt.

Damit ist schlussendlich „Knowledge Machine“ so eine Scheibe, die nicht wirklich gut und nicht wirklich schlecht ist. In Ländern wie Frankreich oder Japan, die nach wie vor auf solche Art des progressiven Power Metals abfahren, wird die Band sicherlich einige zusätzliche Fans gewinnen können, für Deutschland sehe ich eher schwarz. Dazu sind die 60 Minuten zu unspektakulär, um in der Masse aufzufallen. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 59:25 min
Label: Metalodic Records
Veröffentlichungstermin: 15.07.2010

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