Darkseed - Poison Awaits

darkseed_poisonawaits.jpgDie Bajuwaren von DARKSEED sind so etwas wie Szeneurgesteine. Seit Anfang der Neunziger treibt die inzwischen sechs Mann starke Band ihr Unwesen in der deutschen Dark/Gothicszene und selbst der Ausstieg des ehemaligen Sängers und unangefochtenen musikalischen Kopfes Stefan Hertrich konnte der Band nicht den Todesstoß versetzen, auch wenn es lange gedauert hat, bis sich die verbliebenen Mitglieder zu neuen Taten aufraffen konnten. Fünf Jahre nach „Ultimate Darkness“ veröffentlichen Massacre Records am 23. Juli „Poison Awaits“, das inzwischen siebte Studioalbum der Düstermetaller, an das ich völlig unvoreingenommen herangehen kann, denn DARKSEED waren mir bislang nur vom Namen her ein Begriff.

Dementsprechend waren meine Erwartungen an dieses Album auch nicht so besonders hoch, um so erfreuter bin ich, dass sie deutlich übertroffen wurden. Wie gesagt, ich kenne die Sachen aus der Zeit mit Stefan Hertrich nicht, aber viel charismatischer kann sein Gesang wirklich nicht gewesen sein! Der „neue“ Sänger und ehemalige Schlagzeuger der Band Harald Winkler liefert einen prima Job ab, da kann es keine zwei Meinungen geben. Und auch sonst ist „Poiosn Awaits“ eine runde Sache für die Zielgruppe. Im Laufe der knappen Stunde hauen DARKSEED eine starke Nummer nach der anderen raus, angefangen beim heftigen Opener „Roads“ bis zum Abschlusshighlight „King In The Sun“. Na ja, zwischendurch gönnt man sich mit den etwas schwächeren „A Dual Pact“ und „Torn To Shatters“ (einfach zu lang) mal eine kurze Verschnaufpause, richtig stören tut das aber nicht.  

Was mir persönlich bei „Poison Awaits“ etwas zu kurz kommt, ist das Individuelle, das eine Band schon mitbringen sollte, gerade wenn sie schon so lange im Geschäft ist. Die Musik und die einzelnen Songs klingen ehrlich gesagt typisch Gothic. Eine düstere Stimme, mäßig harte Riffs, viel Melancholie, massive Keyboards, ein bisschen neue deutsche Elektronik und vielfach hymnenhafte Refrains; typischer würde es nur noch gehen, wenn die Bayern ab und an noch Trällerelsengesang mit einbauen würden. Ist vielleicht Geschmackssache, stark ist „Poison Awaits“ vor allem deshalb, weil unter den 12 Songs einige Ohrwürmer mit dabei sind, die das Format haben, in den Tanztempeln der Nation gespielt zu werden. Besonders angetan haben es mir „Seeds Of Sorrow“, „All Is Vanity“, „Striving For Fire“ und „Timeless Skies“, die meistens wie eine Mischung aus neueren PARADISE LOST, AMORPHIS und CREMATORY klingen.

Machen wir's kurz: Für Fans der Band und für Mitglieder der Düsterszene ist ein „Posion Awaits“ ein Must-Have, denn diese werden sich sicherlich nicht an der fehlenden Eigenständigkeit stören. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 56:15 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 23.07.2010

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