The Last Felony - Too Many Humans

the_last_felony_-_too_many_humans_artwork160.jpgDie Qual der Wahl: Hardcore oder Death Metal? Hüpfen oder bangen? Schreien oder grunzen? Platte oder Matte? Aber warum quälen und wählen und nicht einfach beides unterbringen?
THE LAST FELONY bezeichnen ihre Musik sowohl als Death Metal als auch Hardcore, obwohl sie rein optisch eher in die letzte Kategorie fallen. Aber das soll ja nicht der springende Punkt sein. Name und Titel sind Programm. Was passiert schon nach der letzten großen Straftat? Es wird dunkel. Es werden keine Gefangenen gemacht. Die Strafe ist hart und unerbittlich. All das spiegelt sich in der Musik von THE LAST FELONY wieder: Tod, Endzeit, Apokalypse. Da rappelt die Kiste direkt nach dem Intro los und hört erst am Ende der Scheibe wieder auf.

Auf technischem höchsten Niveau rasen die Drums wie wahnsinnig durch „Too Many Humans“, die Gitarren schneiden präzise und tief ins faulige Fleisch, die Bassläufe durchbohren und zerfetzen die Innereien. Und wäre das nicht schon genug, gibt es auch noch eine unbarmherzige Lautesammlung von Stimmformer Joss Fredette.
„Too Many Humans“ ist bereits das zweite Werk der fünf Kanadier nach ihrem Erstlingswerk „Aeon Of Suffering“ von 2008. Ich dachte eigentlich bis heute, dass Kanada eine der wenigen Fleckchen Erde ist, wo eigentlich die Welt noch halbwegs in Ordnung sein sollte. Weit gefehlt. Hier wird kein einziges gutes Haar an der Menschheit und ihren Taten gelassen, hier wird man vom Hass überrollt und jede positive Stimmung im Keim erstickt.

Freunde von jungen als auch alteingesessenen progressiven und technisch anspruchsvollen Hyperspeed-Death-Metal-Bands sei diese Band wärmstens empfohlen. Der sägende Gitarrensound und die abartigen Wechsel zwischen ultraschnellem Blast und groovigen Parts erinnert mal an SUFFOCATION oder CRYPTOPSY, mal an ANATA oder auch die neuen CANNIBAL CORPSE. Wenn es mal progressiv und technisch zugeht, kommen einem Bands wie FEAR FACTORY oder auch MESHUGGAH in den Sinn.

Hier ist jede Menge reingepackt, und gerade das macht bestimmt nicht nur mir Mühe, auf lange Dauer zu lauschen. Aber wenn es auch anstrengend sein mag, Ideen und Talent kann man dem Quintett beileibe nicht absprechen. Und Anhänger dieser Sparte gibt es genügend, wenn sie denn nicht schon alle den jüngsten Tag erlebt haben. Ich traue mich schon gar nicht mehr, eine positive Bewertung abzugeben. Egal, mein Schicksal ist eh besiegelt. Alles tot. Böse Menschheit. Somit also eher die Wahl der Qual. (Jochen)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 32:31 min
Label: Lifeforce Records
Veröffentlichungstermin: 26.07.2010

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