Mandrake - Innocence Weakness

mandrake_innocenceweakness.jpg„Innocence Weakness“ ist bereits das fünfte Album der norddeutschen Gothic-Band MANDRAKE, was mich ehrlich gesagt schon ein wenig überrascht hat, denn bislang hat der Fünfer um Mastermind Lutz De Putter eher wenig von sich reden gemacht. Vom Namen her hatte ich diese Band zwar immer irgendwo im Hinterkopf abgespeichert, aber das war's dann auch schon. Aber da es ja nie zu spät ist, eine neue Band kennenzulernen, habe ich mich sehr auf die Promo von „Innocence Weakness“ gefreut, das angeblich deutlich abwechslungsreicher und doomiger als der direkte Vorgänger „Mary Celeste“ sein soll.

Und das mit dem doomiger kann ich mir sehr gut vorstellen, denn mit den beiden minimalistisch inszenierten und düster-traurigen Instrumentalstücken „Innocence“ und „Weakness“ sowie dem harten an alte PARADISE LOST erinnernden "Coma" hat man drei lupenreine Doomsongs auf das Album gepackt. Der Beginn mit der klassischen, romantischen und leicht von EDENBRIDGE inspirierten Gothic-Nummer „Secret To Reveal“ ist dagegen deutlich ohrenfreundlicher und leitet das fünfte MANDRAKE Album richtig prima ein; das kurze Vorspiel „Prelude“ vernachlässige ich an dieser Stelle einmal. Leider ist es dann aber schon das folgende „Save Us From Ourselves“, das einen ersten kleinen Schatten auf „Innocence Weakness“ wirft, der in der Folge nicht mehr ganz verschwinden will, sondern eher noch größer wird.

Es ist zwar grundsätzlich lobenswert, wenn eine Band im vor Kitsch nur so triefenden Gothic-Sektor einen rauen Charme, in diesem Fall die harschen Grunts und Growls von Lutz De Putter, bewahrt, aber so richtig toll finde ich das dann nicht mehr, zumal auch das Niveau der Songs schwächer wird. „Among The Demons“ kann in der ersten Hälfte, die mit dem eingangs erwähnten doomigen Zwischenspiel „Innocence“ ihr Ende findet, noch einmal ein dickes Ausrufezeichen setzen, ein Song eines solchen Kalibers findet man als Zuhörer in der zweiten Hälfte dann allerdings nicht mehr. So Sachen wie „Autumn Infinity“, „Existence“ oder „Silhouette“ sind irgendwie ganz nett, mehr aber auch nicht, und das ist zu wenig.

Ich würde einfach mal behaupten, dass diejenigen, die bislang MANDRAKE – warum auch immer – für eine tolle Kapelle hielten, auch mit diesem Album zufrieden sein können, unterm Strich ist „Innocence Weakness“ aber lediglich so ein Album, von dem man nicht wirklich abraten kann, das ich aber auch nicht empfehlen kann. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 50:18 min
Label: Greyfall/Grau
Veröffentlichungstermin: 14.05.2010

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