Six Gallery - Breakthroughs In Modern Art

sixgallery_breakthroughsinmodernart.jpgWer sein Debütalbum „Breakthroughs In Modern Art“ tauft, der muss schon eine gehörige Portion an Selbstvertrauen und Selbstüberzeugung mit sich bringen. SIX GALLERY scheinen beides zu haben, schließlich hat diese Truppe aus Ohio ganze fünf Jahre an seinem ersten Album gearbeitet und dazwischen unzählige Shows mit Bands gespielt, von denen ich noch nie  was gehört habe; von daher erspare ich mir die Auflistung. Die wichtigste Station und gleichzeitig so eine Art Wendepunkt in den letzten Jahren dürfte aber mit Sicherheit die Hinzunahme des Sängers Daniel Francis gewesen sein, der das ursprünglich rein instrumentale Quartett seit Ende 2008 ergänzt. Damit dürfte es nicht überraschen, dass sich SIX GALLERY musikalisch dem verschrieben haben, was man gemeinhin als Post-Rock bezeichnet, so sehr ich diesen Stilbegriff auch ablehne.

Von daher dürften sich im folgenden vor allem diejenigen angesprochen fühlen, die mit Bands wie OCEANSIZE, COHEED & CAMBRIA, A PERFECT CIRCLE oder den Labelkollegen CAESARS ROME etwas anfangen können, denn SIX GALLERY verarbeiten neben den typischen Klängen unterschwellig auch einige progressive Einflüsse. Das Labelinfo wirft SIX GALLERY zusätzlich mit Bands wie MINUS THE BEAR, MAPS AND ATLASES und AEREOGRAMME in ein Boot, ob das stimmt, können nur die beurteilen, die diese genannten Bands auch kennen. Wenigstens der Bandname ist im Vergleich zu diesen Gold wert. Aber wie schaut's nun mit der Musik aus?

In ihren guten Momenten („Just Hey“, „Bermuda Triangles“, "Smells Like A Switch") verdient diese silber, in den meisten Momenten maximal bronze und ab und an musizieren SIX GALLERY so austauschbar vor sich hin, dass es nur noch für Blech reicht; Songs wie „Hey Matte“ oder „Honestly, Really?“ geben mir überhaupt nix. Die Musik oder besser gesagt die 10 Songs sind sicherlich schön anzuhören, aber letztendlich genauso unspektakulär und mitreißend wie eine 10-stündige Schachpartie. Zumindest mir geht es beim Hören jedes Mal so, dass ich irgendwann mit den Gedanken abschweife. Die Musik und vor allem der immer gleiche jammernde Gesang von Daniel Francis lullt einen quasi ein anstatt einem Fesseln anzulegen, aber vielleicht verstehe ich einfach die Aussage hinter SIX GALLERY einfach nicht. Und ich kann sagen, ich habe „Breakthroughs In Modern Art“ in den vergangenen Wochen vergleichsweise oft gehört, was dadurch begünstigt wurde, dass es die 10 Songs noch nicht einmal auf eine Spielzeit von 40 Minuten bringen. Von diesen kann man noch einen nicht weiter erwähnten Hiddentrack sowie 2-3 Minuten Stille abziehen.

Das beste an diesem Album ist da noch das Artwork von Clinton Reno, aber dafür noch Punkte zu vergeben wäre etwas vermessen. Sicherlich ist „Breakthroughs In Modern Art“ ein durch und durch anspruchsvolles Album und man kann SIX GALLERY auch nicht absprechen, dass sie sich an einer kunstvollen Form der Musik probieren, anstatt auf Massentauglichkeit zu setzen. Aber wenn sich die Songs durchgängig auf so bescheidenem Niveau bewegen wie hier, dann ist das schon etwas dürftig. Wo sind die Gänsehautmomente, wo sind die Eruptionen, wo sind die Emotionen, wo ist die Seele? Ich war in letzter Zeit selten von einem Album einer mir unbekannten Band so enttäuscht wie von „Breakthroughs In Modern Art“. Mehr als 6 Punkte sind da nicht drin! Schade. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:56 min
Label: Superball Music
Veröffentlichungstermin: 19.03.2010
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